Warum es auch ohne Torferde geht

Torf für Torferde

Man muss wirklich nicht alles gutheißen und auf fahrende Züge mit aufspringen. Auch wenn viele sagen, gewisse Dinge seien gut für Pflanzen, sollten diese hinterfragt werden. Wir tun dies mit Torferde, denn – schon mal vorweg – die braucht kein Mensch und schon gar keine Pflanze. Warum das so ist, wollen wir Ihnen in den nächsten Zeilen verdeutlichen.

Torferde und die Vorteile

Natürlich hat Torferde Vorteile und nicht selten fragen sich Hobby-Balkonisten: Torferde, für welche Pflanzen ist sie sinnvoll? Ganz klar für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen. Ein paar Beispiele: Rhododendren, Bergenien, Farne, Küchenschelle, Orchideen, Primeln, Schwertlilien und auch Pfingstrosen mögen saure Böden und haben sicherlich nichts gegen Torferde. Aber: Das muss nicht sein! Denn auch ohne gedeihen diese Blumen bestens.

Auch soll die Torferde den Boden dauerhaft verbessern und düngen, doch das ist nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Humbug. Denn Torferde versauert den Boden, weswegen man wieder gegensteuern muss. Und schon sind wir bei den Nachteilen.

Torferde
© Rebs O – Fotolia.com (#7484877 – Turf Drying) Um Torferde zu gewinnen, wird der Lebensraum Moor zerstört.

Torferde und die Nachteile

Neben dieser Versauerung ist es bei Torferde auch notwendig, weitere Nährstoffe zuzugeben. Zudem müssen Pflanzen mit Torferde öfter gegossen werden, da kein Wasser gespeichert wird.

Der größte Nachteil aber ist der Raubbau, der betrieben wird, um Torferde zu gewinnen. Sie wird aus Mooren gewonnen, in denen sich über viele Jahre hinweg dicke Torfschichten bilden und einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen. Durch den Abbau von Torf wird dieser Lebensraum zerstört. Und nur deshalb, damit wir unsere Kübel- und Balkonpflanzen mit Torferde versehen können? Darüber sollte wirklich jeder mal nachdenken.

Die Alternative zu Torferde

Wer hier also gegensteuern möchte und seinen Beitrag zu Klima und dem Erhalt von Lebensräumen beitragen will, der sollte auf Blumenerde ohne Torf zurückgreifen. Die Basis ist dabei nicht der Torf, sondern Kompost, der aus Grünschnitt und Rinden besteht, und Rindenhumus, sowie Holzfasern.

Torferde hat einen Torfanteil von bis zu 100 Prozent. Und selbst als torfarme oder torfreduzierte Erde ausgezeichnete Ware hat noch immer einen Anteil von bis zu 80 Prozent. Hier sollten Sie also wirklich darauf achten, torffreie Erde zu nutzen. Helfen Sie mit, die Moore dieser Erde zu schützen, verzichten Sie auf Torf und nutzen Sie torffreie Erde. Ein kleiner Beitrag, der viel bewirken kann!