Keine Manieren, die Minierfliegen

Minierfliegen - Bild als Platzhalter

3000 Arten weltweit, davon rund 900 Arten allein in Europa – ein Befall von Balkon- und Kübelpflanzen mit der Minierfliege ist gar nicht so selten. Im Gegensatz zu vielen anderen Schädlingen sind die Minierfliegen allerdings relativ einfach zu bekämpfen. Und auch das Erkennen ist einfacher, als bei manch anderen Schädlingen.

Die Minierfliege saugt Pflanzensaft. Mit ihrem Rüssel sticht sie in die Pflanze und legt auf dieser Öffnung ihre Eier ab. Das alleine macht gesunden Pflanzen in der Regel nicht viel aus. Aber dann, wenn die Larven schlüpfen, geht es den Blumen an die Blätter. Durch die Öffnung gelangen die Larven nämlich ins Pflanzeninnere und ernähren sich dort von den Blättern. Dass Larven unterwegs sind, sieht man ganz deutlich von außen. Das Schadbild: Die Fraßgänge haben eine hellere Farbe und sind deutlich auf den Blättern zu erkennen. Wenn Sie solche Fraßgänge auf ihren Pflanzen finden, dann sollten Sie aktiv werden. Bei einzelnen Blättern genügt es, diese abzuschneiden und wegzuwerfen. Bitte nicht auf den Kompost, dort haben befallene Pflanzenteile nichts zu suchen.

Natürliche Feinde der Minierfliege

Minierfliegen bekämpfen können sie biologisch aber auch mit einem Hausmittel, das sehr einfach herzustellen ist. Nicht immer ist man mit einer Methode erfolgreich, weswegen man eine Kombination aus beidem wählen sollte.

Gerne und erfolgreich werden Nützlinge gegen die Minierfliegen eingesetzt. Dies können Brackwespen, Schlupfwespen oder Erzwespen sein. Da Balkon- und Terrassenpflanzen draußen stehen, sollte dies kein Problem sein. Ist diese Methode nicht von Erfolg gekrönt oder ist ein Einsatz nicht möglich, können Sie den Nervensägen auch mit dem Wirkstoff Pyrethrum entgegenwirken. Dieser wird aus Chrysanthemen gewonnen und kann gegen Minierfliegen eingesetzt werden, ohne andere Nützlinge zu schaden. Es gibt sie meist in Stäbchenform. Der Wirkstoff wird von den Wurzeln aufgenommen und zu den Blättern transportiert. Dort zeigen sie an den Larven, die sich durch die Blätter fressen, ihre Wirkung.

Es ist auch immer wieder von Fetten bzw. Fettsäuren zu lesen, wenn es um die Bekämpfung der Minierfliege geht. Dies mag zwar erfolgversprechend sein, doch die Fettsäuren werden meist mit Pestiziden verwendet. Deswegen sollten Sie, sofern Sie diese Mittel verwenden wollen, darauf achten, dass das Mittel ungefährlich für Menschen und Tiere ist und das natürliche Gleichgewicht nicht beeinträchtigt wird.

Minierfliegen vorbeugen

Tja, eine wirkliche Vorbeugung ist schwer, denn Minierfliegen gibt es quasi überall. Ob sie Ihre Pflanzen befallen oder nicht, ist somit dem Zufall überlassen. Sie können aber durchaus durch das Aufhängen von Fliegenfallen, wie etwa den Gelbtafeln, vorbeugen. Außerdem empfehlen wir das Gießen mit Brennnesseljauche. Dies hat gleich mehrere positive Auswirkungen. Es beugt einem Befall ebenso vor, wie sie einen aktuellen Befall bekämpft. Zudem düngt Brennnesseljauche die Pflanze und stärkt besonders schwache Pflanzen.

Nehmen Sie einen Büschel Brennnesseln, hacken Sie die Pflanzen in kleine Stücke und füllen sie diese dann in einen Eimer oder eine Gießkanne. Nun kommt Wasser dazu und der Aufguss wird mindestens eine Woche im Freien stehen gelassen. Achtung, wenn Sie die Jauche auf dem Balkon stehen lassen: Durch das Gären der Pflanzen beginnt die Flüssigkeit stark zu riechen. Nach einer Woche die Pflanzenteile herausfiltern und die Blumen mit der Jauche gießen. Ein- bis zweimal in der Woche genügt.

Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen, vor allem aber Chrysanthemen, Aschenblumen, Astern, Sonnenhut, Strohblumen, Tagetes, Zinnien, Margeriten, Mädchenauge, Sonnenauge, Kokardenblume usw. auf Fraßgänge an den Blättern. Bei Befall gleich aktiv werden, so verhindern Sie zeitnah eine weitere Verbreitung und eine Gefährdung der Pflanzen.