Olivenbäumchen – ein mediterraner Gruß auf dem Balkon

Olivenbäumchen im Terracottakübel

Das Olivenbäumchen, oder auch Echter Ölbaum genannt, ist in unseren Breitengraden nicht heimisch. Ihm ist es bei uns eigentlich zu kühl, weswegen er vor allem im Mittelmeerraum, in Südafrika und im Nahen Osten vorkommt. Trotzdem hat der Olivenbaum auch bei uns Einzug gehalten und ist in Wintergärten, aber auch auf Balkon und Terrasse zu finden. Dort ist er sogar noch besser aufgehoben, als im Garten, denn ein Olivenbaum ist nicht winterhart. Das heißt: Olivenbäumchen überwintern immer frostfrei, sonst würde die Pflanze den Winter nicht überleben.

Neben dem mediterranen Feeling, das so ein Olivenbäumchen auf jeden Balkon und jede Terrasse zaubert, darf man sich auch über eine reiche Olivenernte freuen. Oder etwa doch nicht? Wer nur einen Olivenbaum hat, der hat vermutlich bisher noch keine Oliven ernten können. Der Grund ist einfach: Ein Olivenbäumchen braucht einen Partner (ähnlich wie bei Obstbäumen). Nur wenn Sie zwei Olivenbäumchen haben, können sich diese gegenseitig befruchten und nur so erhalten Sie auch Früchte. Bei der Befruchtung sollten Sie sogar noch mit einem Pinsel nachhelfen, damit das auch wirklich klappt! Alternativ gibt es selbstfruchtende Sorten, die allerdings sehr selten sind. Dazu zählen „Frantoio“, „Leccino“, „Aglandou“ und „Cailletier“.

Olivenbäumchen
© Jacques PALUT – Fotolia.com (#59292146 – Jeunes oliviers en pot sur une terrasse en Provence) Olivenbäumchen sind sehr sonnenhungrig und benötigen ein entsprechendes Plätzchen auf dem Balkon.

Olivenbäumchen hegen und pflegen

Also, was haben wir bisher gelernt? Sie sollten zwei Olivenbäumchen haben, wenn Sie Früchte ernten wollen, außerdem darf die Pflanze nie Frost abbekommen. Daher ist es logisch, dass Sie auch erst dann nach draußen gestellt werden sollte, wenn abzusehen ist, dass eine längere Frostperiode nicht mehr gegeben ist. Eine einzelne Frostnacht ist aber unbedenklich.

Kommen wir nun dazu, wie Sie Olivenbäumchen pflegen sollten. Im Grunde ist die Pflege relativ einfach: Viel Sonne, regelmäßige Wassergaben – das war es im Prinzip schon. Im Frühjahr, also in der Wachstumsphase, schadet es nicht, wenn Sie ein wenig Dünger geben. Spezialdünger für Olivenbäume gibt es nicht, es eignet sich ein gewöhnlicher Dünger für Kübelpflanzen. Auch wenn Olivenbäume in Ihrer Heimat in den Sommermonaten kaum Wasser bekommen, sobald Sie in einem Topf wachsen, sollten Sie immer regelmäßig und ausreichend gießen. Staunässe darf nicht entstehen, da die Wurzeln sehr schnell faulen können.

Ab und an kann es vorkommen, dass Sie das Olivenbäumchen zurückschneiden wollen. Vor allem dann, wenn es zu groß wird. Kein Problem! Kleinere Rückschnitte können Sie jederzeit angehen, sofern Sie aber das Bäumchen radikaler stutzen möchten, sollten Sie dies immer im Frühjahr tun. So konnte es über die Ruhemonate Kraft sammeln und sich dann neu verausgaben.

Olivenbäumchen: Was Sie noch beachten sollten

Je nach Alter und Größe der Pflanze kann es vorkommen, dass der Topf zu klein wird. Spätestens wenn unten Wurzeln herausschauen, sollten Sie das Olivenbäumchen umtopfen. Die Pflanze mag es vor allem lehmig und sandig. Sofern Sie einen solchen Boden im Garten haben, können Sie diesen dazu verwenden. Ansonsten kaufen Sie herkömmliche Blumenerde und vermischen diese mit Sand. Fertige Blumenerde speziell für Olivenbäumchen gibt es nicht, sie fühlen sich aber beispielsweise in Erde, die für Zitruspflanzen genommen wird, wohl.

Wichtig ist der Olivenbäumchen Standort. Haben Sie einen Balkon, der nicht gerade mit Sonnenstrahlen punkten kann, sollten Sie auf Olivenbäume verzichten, denn diese Pflanzen brauchen Sonne, Sonne, Sonne. Je mehr, desto besser. Da bei uns die Sommer auch mal sehr wechselhaft und vor allem kühl sein können, empfiehlt es sich, das Olivenbäumchen geschützt zu positionieren. Ideal ist ein Platz in einer Ecke oder an einer Wand, wo wenig Wind hinkommt und wo es auch wärmer ist, als mitten auf dem Balkon oder der Terrasse. Sollten Tage dazwischen sein, an denen es Nachtfrost gibt, können Sie die Pflanze durch den Standort an der Wand auch vor Kälte schützen. Alternativ holen Sie sie noch mal nach drinnen. Was nicht passieren darf, ist das Durchfrieren der Erde.

Die Blüte der Olivenbäume beginnt meist Ende April und geht bis Mitte Juni. Während dieser Zeit blühen die immergrünen Bäume von weiß über gelb bis rosa. Wenn Sie einen Olivenbaum richtig pflegen, dann haben Sie diesen ein Leben lang, denn der Baum kann bis zu 600 Jahre alt werden. Also durchaus auch zum Weitervererben geeignet.