Wer wünscht sich nicht das Paradies auf Erden? Eben! Ein Balkon lässt diesen Wunsch ein wenig näher rücken. Ob groß oder klein – jeder Balkon und jede Terrasse lassen sich individuell gestalten und so den Alltag ein kleines Stück in den Hintergrund rücken. In Sachen Balkongestaltung mit Balkonpflanzen kann der Fantasie freien Lauf gelassen werden. Bunt, üppig, rankend, klein oder groß – für jeden Geschmack gibt es die passenden Balkonpflanzen. Und für die Naschkatzen ist natürlich auch gesorgt: Erdbeeren und Cocktailtomaten finden sicherlich auch ihren Platz.
Der persönliche Geschmack ist in der Regel neben der Balkongröße ausschlaggebend für die Anschaffung verschiedenster Dekoartikel auf dem Balkon, der Kübel, des Bodenbelags, der Farbe des Sonnenschirms und und und. Weniger Beachtung sollte der eigene Geschmack allerdings unter Umständen finden, wenn die auserwählten Balkonpflanzen nicht mit dem Standort zurechtkommen. Nicht alle Balkonpflanzen gehören zu den Sonnenanbetern oder verkriechen sich lieber im Schatten einer Loggia.
Optimal ist für die meisten Balkonpflanzen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Licht und Schatten. Bei einem Balkon mit Ost- oder Westausrichtung sind diese Begebenheiten in der Regel vorhanden. Doch nicht jeder Balkonbesitzer teilt dieses Glück. Manch einer verflucht seinen Nordbalkon, weil reihenweise die Balkonpflanzen eingehen, sofern es sich dabei nicht um Schattenliebhaber handelt. Ein anderer ist über seine Wasserabrechnung verärgert, weil ihm die Pflanzen auf seinem Südbalkon die Haare vom Kopf saufen. Kann man sich bezüglich der Balkonausrichtung glücklich schätzen oder hat sich im Laufe der Zeit damit abgefunden, vergessen sollte man auf keinen Fall die windigen Tage, die alle ereilen können. Starker Wind kann durchaus einen Schaden an den Balkonpflanzen anrichten: Triebe brechen ab, Blüten werden vom Wind abgerissen, Hängeampeln fallen aus ihren Verankerungen…
Apropos Hängeampeln: Balkonpflanzen, die frei schwebend die Aussicht genießen, sollten gründlich vor einem Fall abgesichert sein. Fallen sie dem Nachbarn auf den Kopf, ist das Geschrei groß! Zieht es generell auf dem Balkon, sollte unter Umständen eh auf hängende Balkonpflanzen verzichtet werden.
Bevor Sie Ihren Balkon in ein regelrechtes Blumenmeer verwandeln, sollten Sie die Statik nicht vergessen. Zu viele sowie große und sehr große Kübel und Töpfe können unter Umständen ein erhebliches Gewicht erreichen.
Aber welche Balkonpflanzen sind nun für welchen Balkon geeignet?
Balkonpflanzen für schattige Balkone oder Nordausrichtung
Ein schattiger Balkon bedeutet nicht, dass auf Balkonpflanzen verzichtet werden muss. Besitzer eines solchen Balkons sind hinsichtlich der Pflanzenauswahl lediglich eingeschränkt. Diese Balkone, Hinterhofterrassen oder auch eine Loggia lassen sich durchaus begrünen. Es gibt zweifellos Balkonpflanzen, die sich im Schatten wohl fühlen, ihn geradezu herbeisehnen. Zu diesen Vertretern gehören die Fuchsien. Ausgerechnet an einem solchen Standort fühlt sie sich wohl. Weitere blühende Balkonpflanzen, die den Schatten bevorzugen sind Begonien, das Fleißige Lieschen und auch verschiedene Hortensienarten.
Blühpflanzenliebhaber kommen also durchaus auf ihre Kosten. Aber auch Liebhaber nicht blühender Pflanzen müssen nicht verzagen. Farne sind ideale Kübelpflanzen, um einen schattigen Balkon zu begrünen. Kommt der Balkon überhaupt nicht in den Genuss von Sonnenstrahlen, sollten in diesem Fall die echten Schattengewächse gepflanzt werden.
Die Sonnenanbeter unter den Balkonpflanzen
Der Klassiker schlechthin für einen Sonnenbalkon sind die Pelargonien, fälschlicherweise Geranien genannt. An windstillen Plätzchen ist die Hängegeranie ein echter Blickfang. Neben den Pelargonien eignen sich auch die bekannten Petunien für die Balkonbepflanzung. Manch Balkonier ist weniger für diesen klassischen Stil zu haben. Ihm hat es der mediterrane Stil angetan. Gerade auf dem Sonnenbalkon stellt das kein Problem dar. Die meisten mediterranen Pflanzen sind wahre Sonnenanbeter. Typisch ist hier die Bougainvillea. Aber auch der Oleander verleiht dem Balkon dieses südländische Flair. Passend dazu: Rosmarin und Thymian. Beim Oleander muss man ein wenig vorsichtig sein: Alle Pflanzenteile sind giftig.
Wer sein Kaltgetränk gerne mit Zitrone spritzt, kann sein eigenes Bäumchen auf dem Balkon kultivieren. Allerdings benötigen Zitruspflanzen einen Platz zum Überwintern, da sie nicht winterhart sind und auch nur einen Hauch von Frost überhaupt nicht vertragen. Auch ein exotisches Ambiente ist auf dem Südbalkon möglich. Manche Palmenarten, wie zum Beispiel die Dattelpalme, lieben die pralle Sonne. Ein außergewöhnliches Ambiente schaffen Kakteen. Einige dieser Vertreter, wie zum Beispiel die Gattung Mammillaria, vertragen durchaus starke Hitze.
Tipps zur Pflege der Balkonpflanzen
An sonnigen und besonders heißen Tagen ist das Gießen der Balkonpflanzen das „A“ und „O“. Manche können durchaus kurzzeitige Trockenheit vertragen, andere wiederum werden es Ihnen eventuell nicht verzeihen. Um dem vorzubeugen, sollte am besten morgens und abends kurz gegossen werden. Wenn Sie eh gerade beim Gießen sind, werfen Sie einen genaueren Blick auf Ihre Balkonpflanzen. Sollten Sie Pflanzenschädlinge oder Krankheiten ausfindig machen, handeln Sie am besten sofort. Werden Sie nicht fündig, genießen Sie den restlichen Abend gemütlich in Ihrer ganz eigenen Wohlfühloase, dem Balkon.