Weiße Fliegen sind lästige Zeitgenossen. Wobei „lästig“ den Kern nicht ganz trifft: Diese Mottenschildläuse sind Pflanzenschädlinge. Aufgrund ihrer Größe kann man sie leicht unterschätzen – Weiße Fliegen, so die umgangssprachliche Bezeichnung, werden in der Regel nur etwa zwei bis drei Millimeter groß. Der vermutlich bekannteste Vertreter ist die Gewächshausmottenschildlaus (auch Gewächshaus-Weiße Fliege genannt – Trialeurodes vaporariorum), die sich wie alle Mottenschildläuse vom Pflanzensaft ernährt.
Bevorzugte Pflanzen der Weißen Fliege
Auch wenn Weiße Fliegen in unseren Gefilden vorwiegend in Gewächshäusern ihr Unwesen treiben, machen sie dennoch keinen Halt vor Zier- und Nutzpflanzen im Freiland.
Verschiedene Zierpflanzen, ob nun auf dem Balkon oder auch in der Wohnung, stehen auf der Speisekarte der Weißen Fliege. Zu ihnen gehören beispielsweise neben dem Balkonklassiker Geranien auch die beliebten Fuchsien, Primeln, das Fleißige Lieschen und der Hibiskus. Im Wohnzimmer wird der allseits beliebte Weihnachtstern gerne von den Mottenschildläusen verspeist.
Auch verschiedene Gemüsepflanzen, wie zum Beispiel Tomaten und Gurken, sind eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan.
Schadbild bei Befall mit Weißen Fliegen
Wie erwähnt sind Weiße Fliegen sehr kleine Insekten, die sich in der Regel auf der Blattunterseite ansiedeln. Dennoch lässt sich ein Befall der Pflanzen mit ihnen gut erkennen. Ganz typisch ist, dass die Schädlinge auffliegen, sobald Sie die betroffene Pflanze berühren. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einzelne Weiße Fliegen, die Sie dann zu Gesicht bekommen, sondern um den ganzen Pulk.
Neben fliegenen Fliegen werden Sie auf weitere untrügerische Zeichen treffen, die die Weiße Fliege typischerweise hinterlässt: gelbe Stellen an den Blättern. Diese entstehen durch die Saugtätigkeit der Mottenschildläuse, wenn sie an den begehrten Pflanzensaft gelangen wollen. Die betroffenen Blätter vertrocknen und fallen schließlich ab. Wie auch Blattläuse, hinterlassen Weiße Fliegen Honigtau – beide gehören übrigens zu den Pflanzenläusen. Dieser klebrige Belag ist auf der Blattoberseite leicht zu sehen und fühlen.
Weiße Fliegen auf den Balkonpflanzen bekämpfen
Grundsätzlich: Bevor die chemische Keule zum Einsatz kommt, sollten zuerst biologische Mittel zu Hilfe genommen werden.
- Weiße Fliegen und ihre natürlichen Fressfeinde
Sollten Weiße Fliegen Ihre Balkonpflanzen zum Fressen gerne haben, eignen sich zu deren Bekämpfung Erz- und Schlupfwespen – diese sind im Fachhandel erhältlich. - Gelbtafeln gegen die ungebetenen Gäste
Sobald Weiße Fliegen ausgewachsen sind, sind sie in der Lage, sich fliegend von A nach B zu bewegen. Mit Gelbtafeln- oder stickern können Sie dem einen Riegel vorschieben. Die Schädlinge bleiben an diesen hängen – wer sich nicht bewegen kann, kann sich auch nicht reproduzieren. Die Gelbtafeln können Sie im Handel beziehen. - Die Bekämpfung mit chemischen Mitteln
Eine Anwendung dieser Mittel ist nur bei Zierpflanzen zu empfehlen – bei Nutzpflanzen sollte grundsätzlich von Chemie abgesehen werden. Zudem ist zu beachten, dass das Insektizid ungefährlich für Bienen ist. Der Fachhandel berät Sie gern an dieser Stelle.
Vorbeugende Maßnahmen – nicht nur für Zimmerpflanzen
Damit es gar nicht erst zu einem Befall kommt, sollten Sie schon im Vorfeld für ein entsprechendes Umfeld sorgen. Dazu gehört neben einem luftigen Standort der Pflanzen auch eine nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit. An regenreichen Tagen haben Sie auf dem Balkon natürlich keinen Einfluss darauf. Ziehen manche Ihre Balkonpflanzen im Winter in das Winterquartier um? Sorgen Sie dort für eine ausreichend kühle Umgebung. Im Winterquartier und der restlichen Wohnung sollten Sie regelmäßig aber richtig (!) lüften. So schaffen Sie ein angenehmes Klima für Ihre Pflanzen – nicht aber für Weiße Fliegen.