Malabarspinat – die essbare Kletterpflanze

Malabarspinat

Stellen Sie sich mal folgendes vor: Sie sitzen gemütlich bei 25 Grad und Sonnenschein auf Ihrem Balkon und genießen das schöne Wetter. Vor Ihnen ein kleiner Tisch mit einer Tasse Kaffee, einem Stück Kuchen und einem guten Buch. Links von sich blicken Sie ins Grüne und rechts, dort, wo der Nachbar seinen Balkon hat, wächst eine tolle Kletterpflanze am Sichtschutzgitter empor und verhindert so neugierige Blicke. Das klingt nach Idyll, oder? Soweit, so gut. Plötzlich fällt Ihnen siedend heiß ein, dass Sie vergessen haben, für heute Abend etwas zu Essen zu besorgen. Aber schon kurz danach lehnen Sie sich gemütlich zurück, denn Sie haben entschieden, dass Sie heute einfach mal ein Stück der Kletterpflanze essen werden. Ja, warum eigentlich nicht, schließlich wächst dort mit dem Malabarspinat eine echte Delikatesse!

Malabarspinat – das Gemüse aus Indien

Oh toll, werden Sie sich vielleicht denken, Spinat hatten Sie eh schon lange nicht mehr. Nun, auch wenn die Pflanze Malabarspinat, alternativ Ceylonspinat oder Indischer Spinat heißt, führt sie Sie an der Nase herum. Denn es handelt sich nicht um Spinat, was man erkennt, wenn man sich die Abstammung ansieht. Unser allseits bekannter Gemüsespinat gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse, während der Malabarspinat (botanisch Basella alba) zu den Basellgewächse gehört. Allerdings gehören beide zu den Nelkenartigen, sind also doch ein klein wenig verwandt.

Malabarspinat kommt ursprünglich aus Südostasien und aus Afrika. In diesen tropischen Gebieten ist sie eine mehrjährige Pflanze und wird dort als Gemüse angebaut. In unseren Breitengraden ist sie nur einjährig, da sie nicht frostbeständig ist. Der Indische Spinat ist eine Kletterpflanze und erreicht Höhen von bis zu 10 Metern. Die Blätter können mit bis zu 12 x 15 Zentimetern relativ groß werden. Die grünen Blätter setzen sich schön von den oftmals roten Sprossen ab, sodass der Spinat auch toll anzuschauen ist. Wenn er blüht, dann in rosa, roten oder purpurnen Farbtönen. Aus den Blüten entwickeln sich in der Folge kleine schwarze Beeren, die die Kletterpflanze zusätzlich schmücken. Diese Beeren lassen sich roh essen und schmecken leicht säuerlich.

Malabarspinat
© Likit Supasai | Dreamstime.com (#133539347 – Ceylon spinach at garden. Green, nutrition) Der Malabarspinat, auch Ceylonspinat genannt, ist ein essbarer Sichtschutz für den Freisitz.

Malabarspinat auf dem Balkon anbauen

Als Sichtschutz ist der schnellwachsende Indische Spinat eine ideale Pflanze, die auf jedem Balkon zur Geltung kommt. Sie können ihn aber auch als Gemüsepflanze anbauen und schlagen somit zwei Fliegen mit einer Klappe. Wenn Sie der Pflanze einen sonnigen Standort bieten können, dann ist der Anbau ein Kinderspiel. Idealerweise säen Sie die Samen Anfang bis Mitte April im Topf aus, der allerdings noch nicht nach draußen darf. Erst wenn es keine Nachtfröste mehr gibt, darf der Malabarspinat auf den Balkon gebracht werden. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, dann sollten Sie ihn erst nach den Eisheiligen rausstellen.

Denken Sie sich nichts dabei, wenn der Malabarspinat anfangs noch verhalten wächst, spätestens ab Anfang Juli fängt er an zu „schießen“, sodass Sie ihn schon mal im Zaum halten müssen. Gießen und düngen sollten Sie die Gemüsepflanze regelmäßig, dadurch werden die Blätter größer und Sie haben nicht nur mehr Gemüse auf dem Teller, sondern auch einen besseren Sichtschutz. Ansonsten braucht die Kletterpflanze kaum Pflege. Sie kann jederzeit gestutzt werden und wächst danach wieder nach. Alternativ legen Sie zu lange Ranken einfach um das Klettergerüst herum.

Malabarspinat – von der Ernte bis zur Vermehrung

Ab Juli können Sie die Blätter des Malabarspinats ernten. Nehmen Sie dazu immer nur so viel, wie Sie benötigen. Die Pflanze produziert bis zum Herbst immer wieder neue Blätter. Diese Blätter lassen sich roh als Salat ebenso verzehren, wie als gekochtes Gemüse. Die Beeren können Sie ebenfalls essen, wenn Sie im nächsten Jahr aber wieder Spinat ernten möchten, dann heben Sie sich einige Beeren auf, denn darin befinden sich die Samen. Dieser Samen wird zur Vermehrung benötigt und kann – wie oben beschrieben – Anfang April im Topf vorgezogen werden. Alternativ können Sie die den Ceylonspinat auch durch Ableger vermehren. Schneiden Sie dazu ein rund 10 bis 15 Zentimeter langes Stück mit einem Blattpaar ab und stellen es ins Wasser. Sobald sich Wurzeln bilden kann die Pflanze in einen Topf mit Anzuchterde umziehen. Jungpflanzen können Sie übrigens auch in den Garten auspflanzen, dort halten Sie dann jedoch nur ein Jahr.

Möchten Sie statt einer neuen Pflanze dieselbe im nächsten Jahr wiederverwenden, dann schneiden Sie die Pflanze nach der Ernte im Herbst radikal zurück und bringen Sie sie nach drinnen. Dort kann sie an einem kühlen Ort (nicht unter 10 Grad) gut überwintern.

Wissenswertes über den Malabarspinat

Eigentlich wissen Sie ja jetzt schon einiges über den Malabarspinat – doch es könnte noch etwas mehr sein:

  • Wenn Sie das Gemüse kochen, wundern Sie sich nicht, es wird etwas schleimig. Wenn Sie das nicht mögen, dann einfach roh verzehren.
  • Roh hat der Indische Salat sowieso mehr Nährstoffe, da er diese durch das Kochen weitestgehend verliert. So enthalten die Blätter unter anderem Kalzium, Phosphor, Eisen, Magnesium, Kalium, Zink, Natrium und die Vitamine A und C.
  • Achtung bei den Beeren: Deren Saft wurde früher als Tinte und Färbemittel verwendet, kann also auf Kleidung Flecken hinterlassen.