Andenbeeren – leckere Früchtchen für den Balkon

Andenbeeren/Physalis

Wir kennen Sie alle, die Andenbeeren, die vor allem als Dekoration in vielen Restaurants mit auf dem Teller landen. Kleine orangefarbene Früchte mit süß-säuerlichem Fruchtfleisch, deren umgebende, vertrocknete Hülle der Beere nicht nur ihr charakteristisches Aussehen gibt, sondern so auch anzeigt, dass sie reif ist. In dieser Hülle können die Beeren aber auch noch mehrere Wochen nachreifen. Die Hüllen sehen übrigens aus wie Lampions, weswegen sie auch unter der Bezeichnung Lampionblume bekannt ist.

Andenbeeren werden auch Kapstachelbeeren, Andenkirschen und Peruanische Blasenkirschen genannt. Am bekanntesten sind sie aber wohl als Physalis, obwohl dieser Name als alleinige Bezeichnung so eigentlich nicht stimmt, denn Physalis ist der Gattungsname, unter den noch weitere Früchte, wie etwa die Tomatillo, fallen. Möchte man es ganz genau nehmen, dann heißt der botanische Name der Andenbeere Physalis peruviana. Darin steckt auch schon die Herkunft der Frucht, die aus Südamerika, genauer aus Peru kommt, aber auch in Venezuela, Ecuador, Kolumbien und Bolivien heimisch ist. Die Pflanze ist mehrjährig, kann bis zu zwei Meter hoch werden und bringt im Herbst die bis zu 2 Zentimeter großen Früchte hervor. Im Garten kann sie zwar auch angepflanzt werden, was allerdings problematisch werden könnte, wenn es zeitig im Herbst schon Fröste gibt, da sie sehr kälteempfindlich ist. Besser ist es also, sie im Topf auf dem Balkon anzupflanzen, wo sie bei Kälte nach drinnen geholt werden kann.

Andenbeeren
© Anastasiia Safronkina | Dreamstime.com (#143142122 – Cape Gooseberry Physalis Peruviana or Ground cherries, winter cherry, Physalis minima, Pygmy ground cherry, Golden) Die Hüllen der Andenbeeren erinnern an Lampions.

Andenbeeren: los geht´s mit der Aussaat

Möchten Sie Physalis anbauen, dann müssen Sie die Pflanzen vorziehen und zwar an einem warmen Ort. Ideal ist dafür die warme Fensterbank, ein Wintergarten oder ein Gewächshaus. Mit dem Anbau können Sie bereits ab Ende Januar beginnen. Säen Sie die Samen am besten in Anzuchterde und Anpflanzschalen aus und stellen Sie sie an einen hellen und warmen Ort. Nun wird die Erde stetig feucht gehalten und nach wenigen Wochen zeigen sich die ersten Sämlinge. Nun geht es daran, die Jungpflanzen zu pikieren, also ihnen mehr Platz zu verschaffen, indem Sie zu eng nebeneinander stehende Pflanzen entfernen. Werden die Pflanzen zu groß, geben Sie sie in größere Töpfe. Wenn Sie mehr Platz haben, wachsen Sie auch schneller.

Wenn die letzten Fröste abgeklungen sind, können Sie die Andenbeeren ins Freie bringen. Dort bevorzugt sie ebenfalls einen sonnigen aber windgeschützten Standort. Beobachten Sie immer wieder das Wetter bzw. die Temperaturen. Wenn diese – vor allem in der Nacht – noch mal richtig kalt werden, dann holen Sie die Jungpflanzen lieber wieder nach drinnen. Genau wie Tomaten vertragen Physalis keinerlei Fröste, selbst Temperaturen um den Gefrierpunkt schädigen die Pflanzen.

Andenbeeren: so wird gepflegt

Die Lampionblume möchte es gerne feucht, gießen Sie sie also regelmäßig und lassen Sie sie nicht austrocknen. Achtung: Staunässe ist zu vermeiden, denn das mag sie auch nicht. Schon recht anspruchsvoll, die Gute. Da sie bis zu 2 Meter hoch werden kann, die Triebe aber relativ dünn sind und leicht abbrechen können, ist es sinnvoll, die Andenbeere zu stützen. Einzelne Bambusstäbe sind ebenso geeignet, wie ein Rankgitter. Damit sie besonders buschig wächst, empfiehlt es sich, junge Triebe regelmäßig abzuzwicken. Wenn Sie durch Düngen das Wachstum anregen möchten, dann können Sie das tun, allerdings braucht die Andenbeere kaum Dünger, kleine Kompostgaben sind vollkommen ausreichend.

Andenbeeren: leckere Früchte ernten

Aus den im Frühsommer entstandenen Blüten entwickeln sich im Laufe der nächsten Monate die markanten Lampions, die mit den Früchten gefüllt sind. Sobald die Außenhülle vertrocknet, scheinen die gelb-orangen Früchte bereits durch und können geerntet werden. Da es im Herbst bereits zu Frösten kommen kann, sollten Sie auch hier wieder die Temperaturen im Auge behalten. Sofern sich Fröste ankündigen, die Früchte aber augenscheinlich noch nicht reif sind, stellen Sie die Andenbeere lieber nach drinnen. Die Ernte findet immer mit der Umhüllung statt. So können die Andenbeeren bei Temperaturen um die 12 Grad mehrere Wochen gelagert werden. Die Physalis kann einfach von der Hand in den Mund gegessen werden, sie dient aber auch der Verzierung und kann natürlich auch zu Desserts bzw. Marmelade verarbeitet werden.

Andenbeeren: so gibt´s Nachwuchs

Physalis sind mehrjährig, können aber im Laufe der Zeit immer weniger Früchte liefern, die, je älter die Pflanze wird, immer weniger süß schmecken. Um die Pflanzen zu verjüngen, können Sie sie ganz einfach über Stecklinge vermehren. Dabei werden bis zu 10 Zentimeter lange Stecklinge mit bis zu 7 Blättern von der Mutterpflanze entfernt. Bei Temperaturen um die 20 Grad werden die Stecklinge in Anzuchterde oder in ein Glas Wasser gegeben. Nach rund drei Wochen bilden sich die Wurzeln, die Pflanze sollte dann etwas kühler gestellt werden. Geschnitten werden Stecklinge in der Regel im November. War die Vermehrung erfolgreich, kann die Pflanze – wie oben beschrieben – nach den letzten Nachtfrösten wieder nach draußen.

Andenbeeren über den Winter bringen

Physalis im Blumenkübel können Sie bei Temperaturen von 10 bis 15 Grad gut überwintern. Dazu schneiden Sie die Pflanze rund zwei Drittel zurück, ehe Sie sie an einen hellen Standort stellen. Der Rückschnitt sorgt dafür, dass sie die Andenbeere im Winter erholen und danach wieder austreiben kann. Vergessen Sie nicht, die Pflanze auch im Winter zu gießen, allerdings gemäßigter als im Sommer. Sie sollte jedoch nie austrocknen.

Gerade im Winterquartier könnte es zu einem Befall mit der Weißen Fliege kommen, wenn die Andenbeere im Gewächshaus steht. Bildet sich Honigtau auf den Blättern und sind diese mit gelben Punkten übersät, dann sollten Sie die befallenen Stellen sofort entfernen. Alternativ hilft auch das Einsprühen der Blätter mit einem Sud aus Brennnesseln, Knoblauch oder Basilikum. Kontrollieren Sie auch immer wieder die reifen Früchte, sofern diese aufplatzen, könnte sich recht schnell Schimmel bilden. Ansonsten ist die Andenbeere relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen.