Schon einmal etwas von Erdmandeln gehört? Wenn Sie die Pflanze sehen, dann werden Sie vermutlich sagen, „na klar“, die Knollen selbst aber sind noch weitgehend unbekannt. Ja, Knollen, denn Erdmandeln haben nichts mit Mandeln oder Nüssen zu tun, auch wenn die Pflanze als Tigernuss bekannt ist. Ähnlich wie die Erdnuss, die ja auch keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht ist.
Die Erdmandel, deren botanischer Name Cyperus esculentus lautet, gehört zur Familie der Zypergräser. Und spätestens jetzt werden Sie auch die Erdmandel kennen, denn Zypergräser sind weitläufig bekannt. Ursprünglich aus Afrika stammend, können Sie die Erdmandel auch bei uns anbauen – im Garten, wie auch im Kübel auf dem Balkon. Wenn Sie mögen, dann ist sie lediglich eine Zierde auf dem Freisitz, vielleicht möchten Sie aber auch die Knollen im Herbst ausgraben und die schmackhaften „Nüsse“ verzehren. So oder so ist die Tigernuss eine interessante und sehenswerte Pflanze.
Erdmandel anbauen: So geht es los
Haben Sie Lust auf Erdmandeln? Dann sollte Ihr Balkon viel Sonne und somit auch Wärme abbekommen, denn die Pflanze mag Schatten und Kälte nicht so sehr. Haben Sie einen passenden Standort gefunden, dann geht es daran, den Kübel auszuwählen. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass dieser einen Ablauf hat, denn Staunässe tut der Pflanze nicht gut, und dass er etwas größer ist, denn die Erdmandel bekommt zahlreiche Ausläufer, die auch Stolonen genannt werden. Diese brauchen natürlich entsprechend Platz. Und nicht zuletzt bilden sich unterirdisch die Knollen, die Sie später vielleicht ernten möchten.
Erdmandel anbauen: Aussäen und Anpflanzen
Sie haben zwei Möglichkeiten, die Erdmandel anzubauen: Entweder kaufen Sie fertig gezogene Pflanzen und topfen diese nur noch in Ihren Balkonkübel oder Sie kaufen die Knollen und ziehen die Pflanze selbst. In beiden Fällen bevorzugt die Pflanze lockeren Boden, gerne können Sie etwas Sand beimischen.
Bei der Aussaat werden die „Nüsse“ rund 24 Stunden in lauwarmes Wasser gelegt, damit diese quellen können. Danach kommen die Erdmandeln in kleine Töpfe, werden zwei Zentimeter mit Erde bedeckt und bei rund 20 Grad bis zum Austrieb gelagert. Regelmäßiges Gießen nicht vergessen! Nach dem Austrieb kann die Pflanze dann kühler gestellt werden. Auf den Balkon kommt sie allerdings erst, wenn es keine Fröste mehr gibt. Beim Auspflanzen können Sie theoretisch auch mehrere Erdmandeln in einen Topf geben, so wird die Pflanze buschiger, dann sollte der Blumenkübel aber entsprechend groß sein.
Erdmandel anbauen: die Pflege
Wie schon erwähnt, brauchen Tigernüsse wenig Pflege. Sie sollten nicht austrocknen, sondern regelmäßig, aber nicht zu viel gegossen werden. Gießen Sie immer die Erde und nicht die Blätter, da durch die Sonne sonst Verbrennungen entstehen könnten. Düngen ist im Topf eigentlich nicht nötig, eine Gabe Kompost – so wie es im Garten gemacht wird – kann aber nicht schaden. Achtung: Düngen Sie nicht mit Stickstoff, das verträgt die Pflanze nicht.
Sofern Sie die Erdmandel überwintern möchten, muss diese vor dem ersten Frost nach drinnen gebracht werden. Kühl oder dunkel stellen ist nicht nötig, die immergrüne Pflanze kann ganz normal im geheizten Zimmer gehalten werden. Wenn Sie die Pflanze auch nach dem Frost draußen stehen lassen, werden die Blätter gelb und sterben ab. Dann ist zwar die Pflanze tot, aber die Knollen können Sie noch ernten und auch für das nächste Jahr – wie oben beschrieben – neue Pflanzen ziehen.
Ansonsten müssen Sie beim Pflegen an nichts denken. Auch Krankheiten oder Schädlinge sind bei der Erdmandel nicht bekannt.
Erdmandel anbauen: Ernte und Verwendung
Im Herbst ist Erntezeit. Holen Sie die Erdmandel aus dem Kübel, schütteln Sie die Erde gut ab und zupfen Sie die „Nüsse“ ab. Noch leichter ist es, wenn Sie die Erde sieben. Die Knollen werden nun gründlich gewaschen und getrocknet. So halten diese mehrere Monate und können jederzeit verzehrt werden.
Erdmandeln haben einen süßlichen Geschmack und können auf die unterschiedlichste Weise in der Küche verwendet werden. Sie können ebenso roh verzehrt, wie zu Milch, Mehl, Öl etc. verarbeitet werden. Besonders interessant sind Erdmandeln für alle, die Allergien gegen Nüsse und Getreide haben. Ansonsten sind die Knollen sehr gesund und haben sogar heilende Eigenschaften (Einsatz bei Blähungen, Durchfall, Magenschmerzen, Thrombosen). Inhaltsstoffe sind unter anderem Magnesium, Calcium, Phosphor und Vitamin E.