Nachwuchs auf dem Balkon: Vermehrung durch Blattstecklinge

Blattsteckling

Manchmal überkommt es einen – geht es Ihnen auch so? Da hat man auf dem Balkon eh schon genügend Pflanzen, aber man ist der Meinung, da muss noch mehr her. Naja, warum eigentlich nicht? Wenn man bereits tolle Pflanzen hat, kann man per Vermehrung durch Blattstecklinge schnell und einfach für Nachwuchs sorgen. Auch wenn das eine sehr einfache Methode ist, eignen sich nicht alle Pflanzen dafür. So können Sie zum Beispiel Begonien, Usambaraveilchen, Glücksfeder, Aloe, Mauerpfeffer und auch fleischfressende Pflanzen.

Vielleicht kennen Sie auch die Möglichkeit der Vermehrung durch Kopfstecklinge. Diese Art der Pflanzenvermehrung ist ähnlich der der Blattstecklinge, darf aber mit ihnen nicht verwechselt werden. Denn beim Kopfsteckling wird ein bis zu 15 Zentimeter langer Pflanzteil mit Triebspitzen und Blättern verwendet, während es beim Blattsteckling tatsächlich nur ein Blatt oder ein Teil davon ist.

Blattstecklinge
© lakkot – Fotolia.com (#117827873 – waxy leaves of Zamioculcas plant) Die Glücksfeder, wie die Zamioculcas auch genannt wird, lässt sich gut durch Blatttecklinge selbst vermehren.

Blattstecklinge – so geht´s

Sie brauchen eine gesunde Mutterpflanze, von der Sie ein kräftiges Blatt (mit oder ohne Stiel) sauber abschneiden. Bei Pflanzen wie der Aloe muss es nicht mal ein ganzes Blatt sein, hier genügt auch ein Blattteil aus. Handelt es sich bei der Pflanze, die Sie durch Stecklinge vermehren wollen, um Sukkulenten, sollte die Schnittstelle leicht angetrocknet sein.

Das Blatt kommt nun in einen Topf mit Erde, wird dort leicht schräg eingesetzt und regelmäßig, aber nicht zu viel, gegossen. Nun kommt es auf die Pflanze an, wie schnell sie Wurzeln und neue Blätter bildet. Bei Begonien kann es relativ schnell gehen, bei der Glücksfeder dauert es dagegen mehrere Monate, da sie erst Rhizome bilden muss. Also bitte etwas Geduld haben. Aus der Basis wachsen dann im Laufe der Zeit neue Blätter, während das ursprüngliche Blatt abstirbt. Wenn es mal soweit ist, haben Sie es geschafft.

Anstatt in Erde können Sie viele Blattstecklinge auch einfach in ein Glas mit Wasser geben und beobachten, wie sich die Wurzeln bilden. Ein Tipp am Rande: Die Blattstecklinge mögen eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn Sie die Möglichkeit eines Mini-Gewächshauses haben, dann nutzen Sie diese. Alternativ können Sie sich mit einer Plastikhaube auch selbst eines basteln.