Sofern Sie noch nie etwas von Neophyten gehört haben: Das sind Pflanzen, die ursprünglich aus anderen Regionen der Erde kommen, sich mittlerweile bei uns aber etabliert und an die Lebensumstände angepasst haben. Meist wissen wir gar nicht, dass es sich um Neophyten handelt, oder hätten Sie gedacht, dass die Sonnenblume eigentlich aus Nordamerika stammt? Zu den vielen hundert Neophyten, die es mittlerweile bei uns gibt, haben sich aber auch die sogenannten invasiven Neophyten gesellt, die eigentlich kein Mensch braucht – schon gar kein Hobby-Gärtner.
Ein Auge auf invasive Neophyten haben
Auch im Blumentopf halten wir uns Neophyten. So gehört der Kirschlorbeer ebenso dazu, wie der Sommerflieder. Alles kein Problem, sofern die invasiven Neophyten vor Balkon und Terrasse Halt machen. Tun sie auch in der Regel, aber man kann es nie ganz ausschließen, vor allem bei den Neophyten, die sich durch Pollen weiterverbreiten.
Wer kennt das nicht: Im kleinen Terrassenbeet oder im Blumenkasten auf dem Balkon geht plötzlich etwas wild auf. Keiner weiß, wie das da reinkommt, gepflanzt hat man es nicht. Na mal sehen, was draus wird – dachte sich der Hobbygärtner und lässt es halt mal wachsen. Nun könnte es durchaus sein, dass es sich hierbei um einen invasiven Neophyt handelt, der meint, hier bei Ihnen wachsen zu müssen.
Und dann können die Probleme anfangen. Die Gefahr der Überwucherung und des Streitigmachens des Platzes von anderen Pflanzen ist im Blumenkasten oder im kleinen Terrassenbeet eigentlich kaum gegeben. Dafür können diese Pflanzen aber dem Menschen Schaden zufügen. Die Ambrosia beispielsweise. Eine Pflanze, die sich durch Pollen verteilt und Allergien hervorrufen kann. Sofern man invasive Neophyten trotzdem nicht entfernt, können diese mit der Zeit ihre Gene in andere Pflanzen einsetzen und diese somit sogar verändern. Hier ist die gemeine Akelei ein gutes Beispiel.
Wie schon gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auf Balkon oder Terrasse von invasiven Neophyten heimgesucht werden, ist verschwindend gering, aber es ist nie verkehrt, wenn man darüber Bescheid weiß. Und wenn etwas wild aufgeht, was sie nicht gepflanzt oder gesät haben, sollten sie es gut beobachten und im Zweifel frühzeitig entfernen.