Einfache Vermehrung durch Kopfstecklinge

Vermehrung vom Rosmarin durch Kopfstecklinge

Pflanzen vermehren können Sie auf unterschiedliche Arten. Zum Beispiel durch Teilung, zum Beispiel durch Aussaat oder auch durch Kopfstecklinge. Kopfstecklinge heißt es deshalb, weil bei dieser Vermehrung der oberste Teil einer Pflanze hergenommen wird, also der „Kopf“. Wie es genau funktioniert, verraten wir Ihnen gleich.

Gerade für den Balkon ist die Vermehrung durch Kopfstecklinge bestens geeignet. Warum? Weil man nur ein begrenztes Platzangebot hat und ein Kopfsteckling mit wenig davon auskommt. Geeignet sind typische Balkonpflanzen wie Fuchsie, Geranie und der Buchsbaum, aber auch die Hortensie, der Hibiskus, die Wunderblume, die Zwergpalme oder der Lorbeer werden durch Kopfstecklinge vermehrt. Und im Übrigen auch alle Zitruspflanzen.

Vermehrung durch Kopfstecklinge – so geht´s

Kopfstecklinge schneiden Sie immer von einer gesunden und kräftigen Pflanze. Zeitlich sollte dies so früh wie möglich sein, am besten dann, wenn sich die Mutterpflanze gerade im Wachstum befindet, also im Frühling. Je später geschnitten wird, umso schwieriger und langwieriger ist die Wurzelbildung.

Die Kopfstecklinge sollten – je nach Pflanze – eine Länge von fünf bis 15 Zentimetern haben. Achten Sie darauf, dass sich am Steckling keine Knospen oder Blüten befinden, schließlich soll die ganze Kraft für die Wurzelbildung genutzt werden. Ganz kahl sollte der Kopfsteckling aber auch nicht sein, ein paar Blätter bzw. Blattpaare sollten sich schon daran befinden.

Kopfstecklinge
© Friedberg – Fotolia.com (#40556990 – Balkonpflanzen) Kopfstecklinge werden von kräftigen und gesunden Pflanzen geschnitten.

Jetzt kommen die Kopfstecklinge in einen Blumentopf mit Erde. Ca. ein bis zwei Zentimeter tief und die Erde dabei gut andrücken, sonst fällt der Steckling um. Die Erde sollte im Übrigen nährstoffarm sein. Wenn Sie es wie die Profis machen wollen, dann mischen Sie eine nährstoffarme Erde mit Sand (ca. ein Drittel). Erst wenn die neue Pflanze austreibt, ist es Zeit für eine Düngung bzw. das Umtopfen in nährstoffreichere Erde.

Es gibt auch Stecklinge, die anstatt in der Erde in Wasser gezogen werden können. Dazu gehört zum Beispiel der Efeu.

Tipps zur besseren Vermehrung von Kopfstecklingen

Zum Schluss noch den einen oder anderen Hinweis, damit die Kopfstecklinge noch besser Wurzeln bilden:

  • Verwenden Sie beim Schneiden der Kopfstecklinge immer ein scharfes Messer und achten Sie darauf, dass Sie den Stängel nicht beschädigen. Es sollte eine glatte und keine ausgefranzte Schnittstelle entstehen.
  • Manche Stecklinge bilden schneller Wurzeln, andere weniger schnell. Um den Prozess voranzutreiben, können Sie sich ein sogenanntes Bewurzelungspulver im Handel kaufen. So geht es ein bisschen schneller.
  • Halten Sie die Erde immer schön feucht. Der Steckling mag es auch gerne, wenn man ihm eine durchlöcherte Plastikhaube aufsetzt, so kann er Feuchtigkeit aus der Luft besser aufnehmen. Alternativ tut es natürlich auch ein Mini-Gewächshaus. Aber bitte nicht zu nass halten, sonst könnte es zu Fäulnis kommen.