Winterportulak: Auch im Winter gibt es frische Vitamine vom Balkon

Winterportulak

Winterportulak (Montia perfoliata) ist ein inzwischen in Vergessenheit geratenes Kraut. Oder ist Ihnen der Portulak beziehungsweise Winterportulak geläufig und fest in Ihrem Speiseplan integriert? Vielleicht kennen Sie die einjährige Pflanze auch unter anderen Namen: Postelein beziehungsweise Winterpostelein, Tellerkraut oder auch Kuba-Spinat. Neben dem Winterportulak gibt es auch den Sommerportulak (Portulak) – letzterer wird allerdings im Sommer, wie der Name schon verrät, geerntet.

Die Aussaat von Winterportulak

Da der winterharte Winterportulak für die Keimung keine Temperaturen über zwölf Grad Celsius verträgt, bieten sich für die Aussaat also die kälteren Monate im Jahr an. Oftmals gibt es schon im September kühlere Tage, sodass Sie die Samen des Winterportulak aussäen können. Sollten die Tage noch zu warm sein, warten Sie besser noch bis Oktober. Das Saatgut können Sie übrigens noch bis in den März hinein ausbringen. Ideal ist für den Winterportulak ein halbschattiges bis leicht schattiges und zudem geschütztes Plätzchen auf dem Balkon. Sollten Sie ein kleines Beet an Ihrer Terrasse besitzen, können Sie den Winterportulak natürlich auch im Freiland aussäen. Optimal wäre ein kleines Gewächshaus – selbst für den Balkon gibt es Mini-Gewächshäuser.

Portulak
© PicturePartners | istockphoto.com (#18670856 – Frische Winter-Bärenklau) Der Winterportulak sorgt auch im Winter für erntefrischen Salat.

Wenn Sie Ihre Balkonkästen vorbereiten, dann verwenden Sie am besten eine nicht zu nährstoffreiche Erde – Winterportulak ist ein sogenannter Schwachzehrer und ist also sehr genügsam. Demzufolge benötigt die Pflanze auch keine weitere Nahrungsergänzung in Form von Dünger. Die Samen können Sie in Reihen mit einem Abstand von etwa zehn bis 15 Zentimeter aussäen. Diese legen Sie etwa einen halben bis ganzen Zentimeter tief in die Erde. Sie können aber auch eine sogenannte Horstaussaat vornehmen, falls Sie keine Balkonkästen, sondern nur Kübel zur Hand haben. Sollten zu viele Pflanzen keimen und sich gegenseitig Platz wegnehmen, können Sie einzelnen Winterportulak auch rausnehmen.

Wenn Temperaturen zwischen acht bis zwölf Grad Celsius vorherrschen, keimt der Winterportulak etwa innerhalb von zwei bis drei Wochen. Auch wenn der Winterportulak problemlos mit Frösten um die minus zehn Grad Celsius, manchmal auch noch kälter, zurechtkommt, sollten Sie die Pflanzen zusätzlich mit einem Vlies schützen. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Winterportulak zwischendurch sein Wachstum einstellt. Keine Sorge, Sie haben nichts falsch gemacht. Postelein benötigt zum Wachsen Temperaturen zwischen fünf bis acht Grad Celsius.

Falls Sie hinsichtlich der winterlichen Temperaturen Bedenken oder nicht ausreichend Platz auf Ihrem Balkon haben sollten, können Sie den Winterportulak auch im Balkonkasten auf dem Fensterbrett ziehen.

Den Winterportulak ernten und frisch genießen

Ihren Winterportulak können Sie etwa nach sechs bis acht Wochen ernten. Am besten ernten Sie Postelein wie Pflücksalat: Sie lassen das „Herz“ stehen. So kann die Pflanze nachwachsen und gut drei bis vier Mal wieder abgeerntet werden. Die einzelnen Stiele werden etwa einen bis zwei Zentimeter über dem Boden abgeschnitten.

Da Winterportulak nur bei niedrigeren Temperaturen gedeiht, können Sie immer wieder nachsäen und neu ernten.

Ernten Sie den Winterportulak unbedingt bis vor der Blüte ab. Postelein „geht gern auf Reisen“ und verbreitet sich unkontrolliert.

Ihren eigenen Winterportulak können Sie roh oder auch gekocht genießen. Roh als Salat oder in kleinen Streifen in Kräuterbutter, gekocht wie Spinat. Winterportulak ist nicht nur gesund, sondern auch vielseitig in der Küche verwendbar.