Neben den typisch üppig blühenden Balkonpflanzen haben auch die Blattschmuckpflanzen ihre Daseinsberechtigung auf dem Balkon und der Terrasse. So sorgen sie, ohne sich in den Vordergrund drängen zu wollen, optisch für Fülle und runden den Gesamteindruck ab. Einer dieser Vertreter, der sich hervorragend auf dem Balkon oder der Terrasse macht, ist der Harfenstrauch. Den Sie vermutlich besser unter seinen anderen Namen Weihrauchstrauch oder Mottenkönig kennen. Plectranthus forsteri (veraltet Plectranthus coleoides) ist unter verschiedenen Namen bekannt.
Dieses Familienmitglied der Lippenblütler ist aufgrund seiner hängenden Triebe die ideale Pflanze für eine Blumenampel, Hanging Baskets oder auch für ganz normale Balkonkästen. Denn seine Triebe können schon einmal, wenn alle Wünsche des Harfenstrauchs erfüllt werden, über einen Meter lang werden. Das macht die einjährig kultivierte Staude zu einem echten Hingucker auf dem Balkon.
Auch wenn der Harfenstrauch im August und September blüht, ist er doch eher weniger eine Blütenpflanze. Die weißen Blüten sind eher unscheinbar und fallen nicht groß auf. Schon gar nicht, wenn der restliche Balkon in ein wahres Blütenmeer verwandelt wurde.
Der optimale Standort für den Harfenstrauch auf dem Balkon
Die 15 bis 30 Zentimeter hoch werdende Staude bevorzugt ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen auf Ihrem Freisitz. Der Harfenstrauch kommt, sofern Sie ihm kein entsprechend helles Eckchen zur Verfügung stellen können, auch mit dunkleren Standorten zurecht. Selbst im lichten Schatten lässt Sie der Weihrauchstrauch nicht im Stich.
Da der starkwüchsige Harfenstrauch, der übrigens ursprünglich aus Indien stammt, selbst unsere milden Winter nicht übersteht, bezieht er erst nach den letzten Frösten im Mai sein angedachtes Plätzchen. Bis dahin sollten Sie sich gedulden, damit die überhängende Staude keinen Schaden nimmt.
Die ideale Pflege für den Harfenstrauch auf dem Balkon
Der Harfenstrauch ist nicht sonderlich anspruchsvoll und benötigt auch kein aufwändiges Pflegeprogramm Ihrerseits. Was die einjährig kultivierte Staude allerdings in regelmäßigen Abständen benötigt, ist Wasser. Halten Sie den Mottenkönig leicht feucht – nicht zu trocken, nicht zu nass. Und vermeiden Sie bitte Staunässe, da diese dem Lippenblütler nicht behagt.
Damit sich sich die langen Triebe mit den herzförmigen Blättern ordentlich entwickeln können, ist eine regelmäßige Düngergabe erforderlich. Etwa alle zwei Wochen können Sie den Harfenstrauch mit einer Nahrungsergänzung versorgen – sofern Sie nicht generell einen Langzeitdünger verwenden. Zum Düngen reicht ein ganz normaler Dünger aus. Ideal ist ein Flüssigdünger, den Sie ganz bequem über das Gießwasser geben können.
Der Harfenstrauch benötigt nur in zwei Fällen einen kleinen Schnitt mit einer scharfen und sauberen Gartenschere: Zum Einkürzen zu lang geratener Triebe, oder wenn Sie die Staude überwintern möchten. Ansonsten können Sie die starkwüchsige Blattschmuckpflanze einfach wachsen lassen.
Den Harfenstrauch pflanzen und vermehren
Der Weihrauchstrauch ist auch in Bezug auf das Substrat nicht anspruchsvoll – diese Staude ist mit ganz normaler Balkonpflanzen- oder Blumenerde zufrieden. Sie müssen also nicht tief in die Tasche greifen und die teuerste Erde mit nach Hause nehmen.
Je nachdem, für welches Pflanzgefäß Sie sich entscheiden, werden Sie unter Umständen mehrere Harfensträucher in ein Gefäß setzen. Da die Staude schon ein wenig Platz in Anspruch nimmt, ist es ratsam, auf einen ausreichenden Pflanzabstand zu achten. Lassen Sie wenigstens 20 Zentimeter Platz zwischen den einzelnen Pflanzen. Auch dann, wenn Sie einen Pflanzpartner wählen. Mehr als 30 Zentimeter brauchen Sie allerdings nicht einzuplanen, sodass Sie sicherlich ausreichend Platz im Pflanzgefäß haben.
Denken Sie daran, dass der Harfenstrauch nicht winterhart ist, und somit erst nach den letzten Frösten im Mai Ihren Freisitz verschönern sollte.
Sie haben sich in den Mottenkönig verliebt und möchten aber nicht jedes Jahr neue Stauden kaufen? Kein Problem! Den starkwüchsigen Harfenstrauch können Sie ganz einfach selbst vermehren. Und zwar durch Stecklinge, die Sie ganz einfach schneiden können. Entweder im Herbst, dann überwintern Sie die Jungpflanzen, oder Sie schneiden im März oder April Stecklinge von der überwinterten Staude.
Den Harfenstrauch überwintern
Sofern Sie ausreichend Platz für Wintergäste haben, können Sie den Harfenstrauch auch gerne überwintern. Dazu benötigen Sie lediglich ein helles Plätzchen in Ihren vier Wänden, an dem das Quecksilber etwa zehn bis 15 Grad Celsius anzeigt.
Bevor es draußen zu kalt wird, die Temperaturen klettern nicht mehr über fünf Grad Celsius, wird es Zeit, die Staude ins Haus zu holen. Bei der Gelegenheit schneiden Sie den Weihrauchstrauch am besten zurück. Die langen Triebe können Sie ordentlich einkürzen – es reicht aus, wenn die verbliebenen Triebe noch etwa zehn Zentimeter lang sind. So haben Sie auch gleich noch Platz für weitere Wintergäste geschaffen.
Tipps zur Gestaltung mit dem Harfenstrauch
Der Harfenstrauch macht in verschiedenen Pflanzgefäßen eine äußerst gute Figur. Ob nun in einer Hängeampel, in Hanging Baskets, in hohen Töpfen oder oder oder … solitär oder mit Begleitpflanzen – der Weihrauchstrauch ist immer eine hübsche Erscheinung.
Die Pflanzpartner sollten Sie allerdings sorgsam auswählen, denn der Harfenstrauch ist wirklich sehr starkwüchsig und könnte andere Pflanzen, die sich nicht durchsetzen können, unterdrücken. Geeignet sind beispielsweise die aufrecht wachsenden Pelargonien oder Herbstchrysanthemen.