Wenn sich die warme Jahreszeit dem Ende neigt und die Sommerblumen ihre letzten Kräfte mobilisieren, dann erwachen Chrysanthemen erst zum Leben. Bis dahin haben sie alle Kraft in das Wachstum gesteckt, nun ist es soweit und sie zeigen ein regelrechtes Blütenmeer – und das nicht selten bis in den November hinein. Machen Sie es der Natur nach und verwandeln Sie Ihren Balkon oder Ihre Terrasse im Herbst in eine Farbenpracht.
Chrysanthemen sind dafür genau die richtigen Blumen. In zahlreichen Farben erhältlich und nicht nur im Garten, sondern auch im Topf echte Hingucker. Ein bisschen was sollten Sie beachten, damit Sie auch lange Freude an diesen Herbstblumen haben.
Gestatten, Chrysantheme
Haben viele Pflanzen botanische Namen, die sich kein Mensch merken kann, ist das bei Chrysanthemen anders, denn die heißen schlicht und einfach Chrysanthemum, was so viel wie Gold-Blüte bedeutet. Sie gehören zur Familie der Korbblütler und sind – was man auch schon optisch gut erkennen kann – mit den Astern verwandt. Übrigens ist der Name bereits sehr alt und war bereits bei den alten Römern bekannt.
Von Chrysanthemen gibt es mehr als 40 Arten, sie wachsen besonders buschig und erreichen Größen von bis zu 50 Zentimetern. Durch Züchtungen sind aber weit über 10.000 unterschiedliche Sorten entstanden. Einige der bekanntesten Vertreter sind:
- Herbstrubin: Überzeugt durch rubinrote gefüllte Blüten.
- Poesie: Die weißen Blüten sind halb gefüllt.
- Hebe: Hat einfache Blüten in violetten Tönen.
- Ordensstern: Die Blüten sind Gold bis Bronze und ebenfalls gefüllt.
- Dernier Soleil: Außen Orange, innen Gelb, einfache Blüten aber wirkungsvoll.
Chrysanthemen im Topf halten
Ein paar Dinge, die zu beachten sind, schon fühlen sich Chrysanthemen bei Ihnen wohl. Beginnen wir beim Standort. Chrysanthemen mögen es sehr hell, aber direkte Sonne vertragen sie nicht – zumindest nicht dauerhaft. Haben Sie einen Südbalkon, sorgen Sie am besten für ausreichend Schatten, haben Sie einen Nordbalkon, sind Chrysanthemen nicht die richtigen Blumen.
Die Erde sollte humos und nährstoffreich sein. Lockern Sie gerne mit Sand auf, sodass die Erde durchlässig ist und sich keine Staunässe bilden kann. Zur Sicherheit können Sie auch gerne eine Drainage, beispielsweise aus Kieselsteinen, bilden.
Chrysanthemen pflegen, schneiden, vermehren
Die Pflege ist bei Chrysanthemen relativ gering. Gießen sollten Sie immer ausreichend, sodass die Erde nie austrocknet. Der richtige Zeitpunkt, um wieder nachzufüllen ist, wenn die oberste Erdschicht zu trocknen beginnt. Da Chrysanthemen zu den Starkzehrern gehören, brauchen sie auch viele Nährstoffe. Im Topf sind diese Nährstoffe in der Erde bereits enthalten, sodass sie die Pflanzen dort nicht zwingend düngen müssen. Anders sieht es im Garten aus, denn da die Nährstoffe hier sehr schnell weggeschwemmt werden können, ist regelmäßiges Düngen hier Pflicht.
Ansonsten brauchen Chrysanthemen kaum Pflege, einzig im Herbst, wenn die Blüten langsam verblühen, sollten sie diese immer wieder abzwicken, sodass Neue nachkommen können. Ganze Stängel können Sie direkt über dem Boden abschneiden.
Möchten Sie Nachwuchs, dann können Sie Chrysanthemen über Stecklinge vermehren. Dazu schneiden Sie rund 10 Zentimeter von der Mutterpflanze ab und entfernen alle Blätter. Nun können Sie den Steckling entweder direkt in Anzuchterde geben oder in ein Wasserglas. Wenn es das Glas sein soll, dann müssen Sie das Wasser täglich wechseln. Nach rund 4 Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die Stecklinge können in einen größeren Blumentopf umziehen.
Chrysanthemen über den Winter bringen
Das einfachste ist es, wenn Sie Chrysanthemen zum Überwintern nach drinnen holen. Bei Temperaturen von 5 bis 10 Grad fühlen sie sich an einem hellen Standort wohl. Vergessen Sie nicht, auch über die kalte Jahreszeit die Blumen ab und zu zu gießen. Da Chrysanthemen in der Regel winterhart sind, könnten Sie die Blumen auch draußen lassen. Allerdings sollten Sie sie entsprechend schützen, indem Sie sie beispielsweise an der Hauswand positionieren, den Topf mit Jute umwickeln und die Erde mit Tannenzweigen schützen. Eine Garantie, dass die Pflanzen den Winter so überleben, gibt es aber nicht. Selbst wenn Sie auf speziell gezüchtete, winterharte Chrysanthemen ausweichen, sollten Sie sie im Winter nach drinnen holen.
Krankheiten und Schädlinge an Chrysanthemen
Chrysanthemen sind robust, aber nicht vor allem gefeit. Daher sollten Sie ab und an einen genaueren Blick auf Ihre Blumen werfen. Im Garten stehen Sie bei Schnecken ganz oben auf der Speisekarte, auf dem Balkon sollte das kein Problem sein, auf Terrassen könnten die Kriechtiere vom Geruch durchaus angelockt werden.
Ansonsten sind es bei den Schädlingen vor allem Spinnmilben, die den Chrysanthemen zu schaffen machen. Wenn die Blattunterseiten ein weißes Gespinst zeigen, sollten Sie schnell aktiv werden. In diesem Fall können Sie die Pflanze in eine durchsichtige Folie einpacken, die Sie mit kleinen Atemlöchern versehen. Vorher wird die Blume reichlich mit Wasser besprüht. So entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Spinnmilben sterben ab. Bei einem geringen Befall kann auch das Einsprühen mit Rapsöl helfen. Wenn der Befall zu groß ist, sind natürliche Feinde wie die Raubmilben ein Mittel, alternativ schneiden Sie befallene Stellen großzügig ab. Die Pflanze treibt von unten her erneut aus.
Gelbe und braune Flecken auf den Blättern zeugen von der Blattfleckenkrankheit. Dabei handelt es sich um einen Pilz, den Sie mit einem Sud aus Zwiebelschalen oder Ackerschachtelhalm vorbeugen können. Ist die Blume bereits erkrankt, hilft nur das Entfernen der befallenen Stellen. Hier kann es durchaus sein, dass Sie die ganze Pflanze abschneiden müssen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit, vor allem auf andere Pflanzen, zu verhindern.
Stellen Sie Ihre Chrysanthemen geschützt auf, sodass die Blätter nicht mit Feuchtigkeit benetzt werden, das beugt den Pilzbefall vor.