Christrosen: blühender Balkon trotz Frost und Schnee

Christrosen

Während der Sommermonate genießen die meisten Blumen die Sonne, räkeln sich in ihren Strahlen und wachsen um die Wette. Im Winter aber, wenn eben genau diese Blumen entweder absterben oder sich im wohlverdienten Winterschlaf befinden, wirken die meisten Balkone und Terrassen trist und farblos. Warum holen Sie sich nicht einfach den „Sommer“ zurück auf den Balkon, während Sie mit einer Tasse Tee in der Hand dem Schneetreiben vor dem Fenster zuschauen? Denn genau das ist die Zeit, in der die Christrosen uns mit ihren wunderschönen Blüten verwöhnen.

Die ab etwa Dezember blühenden Christrosen (Helleborus niger) kennen Sie vermutlich auch unter ihren anderen wohlklingenden Namen: Weihnachtsrose oder Schneerose. Weniger schön klingt da natürlich Nieswurz – ein weiterer Name, den dieser Winterblüher trägt. Denn die Christrosen gehören zu der Gattung der Nieswurzen. In der Vergangenheit wurden Christrosen übrigens als Niespulver, wie die Gattung schon vermuten lässt, und Bestandteil eines Schnupftabaks verwendet. Manch Anwender hat seinen Genuss teuer bezahlt: mit seinem Leben.

Christrosen: nicht nur schön, sondern auch sehr giftig

Auch wenn ein blühender Balkon im Winter noch so schön ist, dürfen Sie nicht vergessen, dass die Christrose sehr giftig ist. Nicht nur die Blüten, sondern die gesamte Pflanze. Gehören kleine Kinder oder Haustiere zum Haushalt, sollten Sie besser auf die Schneerosen verzichten. Es reicht schon vollkommen aus, wenn Sie mit dem Pflanzensaft in Berührung kommen. Dieser allein führt schon zu sehr unangenehmen Hautreizungen. Aus diesem Grund sollten Sie immer Handschuhe tragen, wenn Sie die Christrosen anfassen.

Christrosen
© Hotblanko | Dreamstime.com (#13778318 – Helleborus niger) Die giftige Christrose ist kein Sonnenanbeter und fühlt sich im lichten Halbschatten wohl.

Der passende Standort für die Christrosen im Topf auf dem Balkon

In der Regel werden die Schneerosen direkt ins Beet gepflanzt. Aber auch im Kübel machen die Stauden eine gute Figur. Christrosen sind keine Sonnenanbeter und bevorzugen ein Plätzchen im lichten Halbschatten. Im Sommer können sie gänzlich auf die direkte Sonne verzichten und wünschen sich aus dem Grund einen entsprechend geschützten Platz. Aber nicht nur ein Sonnenschutz steht auf der Wunschliste, sondern auch eine regenfreie Zone. Christrosen sind sehr empfindlich gegenüber Nässe.

Auch wenn die Schneerosen im Winter erst richtig aufblühen, haben sie dennoch ein empfindliches Wurzelwerk, das vor starken Frösten geschützt sein sollte. Dazu können Sie beispielsweise den Topf in ein Vlies einwickeln und beides in einen größeren und winterfesten Kübel setzen. Zusätzlich noch eine Holz- oder Styroporplatte zur Isolation drunter. Die kann zurechtgeschnitten auch in den Kübel mit hinein.

Die optimale Pflege für die Christrosen auf dem Balkon

Die bis zu 30 Zentimeter hoch werdenden Stauden wurzeln sehr tief und benötigen aus diesem Grund einen entsprechend großen Topf beziehungsweise Kübel. Diese verfügen über ein Abzugsloch, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Beim Bepflanzen sollten Sie auch die Drainageschicht aus Kieselsteinen nicht vergessen. Christrosen mögen überhaupt keine nassen Füße. Entsprechend mäßig wird die Pflanze gegossen, darf aber auch nicht austrocknen.

Anspruchsvoll sind mehrjährigen Christrosen lediglich bezüglich der Erde. Im Freiland möchten Sie einen kalkhaltigen, durchlässigen, lehmigen und humosen Boden vorfinden. Ähnlich sollte also auch das Kübelsubstrat sein. Hochwertige Blumenerde können Sie mit lehmigem Gartenboden mischen, dazu noch ein wenig Hornmehl oder Hornspäne als Nährstoffe. Mit Styroporkügelchen können Sie das Substrat durchlässiger machen. Zu Beginn der Blüte und erneut im Spätsommer können Sie die Christrosen düngen – dazu eignen sich organische Dünger.

Das Schneiden der Christrosen ist nicht nötig. Welke Blätter können Sie bedenkenlos direkt über dem Boden abschneiden und entsorgen. Sobald die Christrosen ausgeblüht haben, sollten Sie diese ausputzen – also die Blütenstände samt Stängel so tief wie möglich über der Erde entfernen. Denken Sie dabei an die Handschuhe!

Wenn Sie Ihre Christrosen neben die Terrasse in ein Beet pflanzen möchten, können Sie das im Herbst und auch im Frühjahr. Werden sie etwa Ende September in die Erde gesetzt, haben die Christrosen ausreichend Zeit zur Eingewöhnung und blühen meist schon im ersten Winter.