Balkonpflanzen umtopfen – manch Balkongärtner macht es gerne, während der andere es so lange wie möglich hinauszögert. Dementsprechend, ob regelmäßig umgetopft wird oder auch nicht, sehen die mehrjährigen Balkonpflanzen in der Regel aus: Mal mehr oder auch mal weniger üppig. Und wie ist es um Ihre Umtopfgewohnheiten bestellt?
Damit Ihre Balkonpflanzen, ob nun in Kübeln, Blumenampeln oder anderen Pflanzbehältnissen, den Balkon oder die Terrasse in ein wahres Blumenmeer verwandeln, benötigen die Schützlinge ein wenig Pflege. Das bezieht sich nicht nur auf das Gießen, Ausputzen, Düngen und weitere Pflegemaßnahmen. Damit sich die Pflanzen so richtig entfalten können, also „oben“ und „unten“, müssen Sie Ihre Balkonpflanzen umtopfen. Denn im Gegensatz zu Pflanzen, die beispielsweise in Beete gesetzt wurden, haben die Balkonpflanzen nicht genügend Spielraum.
Balkonpflanzen umtopfen: Wann ist das notwendig?
Da das Umtopfen für die Balkonpflanzen auch gleichzeitig Stress bedeutet, sollten Sie nicht einfach nur mal eben so Ihre Schützlinge verpflanzen.
- Dringend notwendig wird das Umtopfen der Balkonpflanzen, wenn Sie die Wurzeln der Pflanze sehen können: Entweder sind diese an der Erdoberfläche sichtbar oder wachsen fleißig aus den Abzugslöchern des Topfs raus. In beiden Fällen sollten Sie nicht mehr zu lange warten und am besten direkt handeln.
- Bei guter Pflege und einem üppigen Wachstum kann es durchaus passieren, dass die Pflanze einfach zu schwer wird. Ist der Topf zu klein, kann die Balkonpflanze samt Kübel umkippen. In dem Fall sollten Sie ebenfalls die Balkonpflanzen umtopfen. Bei Hochstamm-Pflanzen kann das gerne mal der Fall sein. Hier können die Töpfe aber auch zusätzlich beschwert werden. Oftmals ist es nicht sonderlich ansprechend, wenn der Kübel viel zu groß ist.
- Auch eine Verdichtung der Erde ist Grund genug für das Umtopfen. In dem Fall einer Verdichtung wird die Balkonpflanze nicht mehr ausreichend mit den notwendigen Nährstoffen versorgt. Ändern Sie nichts an der Situation, wird die Pflanze irgendwann mickrig und kränklich werden.
Balkonpflanzen umtopfen: Wann ist der beste Zeitpunkt dafür?
Der ideale Zeitpunkt, um die Balkonpflanzen umzutopfen, ist das Frühjahr. Während dieser Jahreszeit beginnen die Pflanzen wieder mit ihrem Wachstum. Und dafür benötigen sie ausreichend Platz. „Alles neu macht der Frühling“ trifft also auch auf die Balkonpflanzen zu. Sollten Sie beim Stöbern in beispielsweise Gartenfachcentern schöne Kübel entdeckt haben, können Sie die bei der Gelegenheit doch gleich bepflanzen.
Wie werden Balkonpflanzen richtig umgetopft?
Manche raten beim Umtopfen der Balkonpflanzen zu einer angetrockneten Erde (aber keinesfalls ausgetrockneten), andere zu feuchter. Beides haben wir bei unseren Pflanzen schon ausprobiert. Was die Pflanzen anbelangt können wir nicht sagen, ob sich das tatsächlich irgendwie auswirkt. Zeitlich gesehen hat es sich später beim Reinigen schon ausgewirkt – trockene Erde lässt sich besser zusammenfegen als feuchte.
Wenn Sie die Pflanze aus ihrem alten Topf befreien, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass das Wurzelwerk nicht verletzt wird. Bei zu starker Verletzung der Hauptwurzeln kann die Pflanze unter Umständen auch eingehen – nicht alle Balkonpflanzen verzeihen das.
Nachdem die Balkonpflanze nun von ihrem alten Topf befreit ist, entfernen Sie neben vorhandenen Verkrustungen sowie vertrockneten und abgestorbenen Wurzeln auch die alte Blumenerde aus dem Wurzelballen. Die alte Erde wird später eh durch die neue Blumenerde ersetzt.
Falls die Pflanze zurück in den alten Kübel soll, weil für einen größeren nicht ausreichend Platz vorhanden ist, kann der Wurzelballen auch vorsichtig beschnitten werden. In der Regel schneidet man unten eine Scheibe ab und befreit, wie oben beschrieben, die Pflanze von alter Erde etc.
Bevor die Balkonpflanze nun umgetopft wird, wird vorher eine sogenannte Drainageschicht über das Abzugsloch gelegt. Hierfür eignen sich beispielsweise Kieselsteine, gerne auch in unterschiedlichen Größen, Blähton oder auch Tonscherben alter, zerbrochener Blumentöpfe. Diese Drainageschicht hat einen guten Grund. Sie verhindert, dass Erde aus dem Abzugsloch herausgeschwemmt wird und dieses so verstopfen kann. Die Folge wäre dann Staunässe. Durch diese Drainageschicht wird also ein optimales Ablaufen des Gießwassers gewährleistet.
Der nun gebrauchsfertige Topf wird mit etwas neuer Blumenerde befüllt und diese leicht angedrückt. Es wird so viel Erde eingefüllt, dass die Pflanze darauf genauso hoch sitzt wie zuvor in dem Topf. Nun wird die vorbereitete Pflanze auf diese Erdschicht gesetzt. Dabei entstehen um den Wurzelballen herum Zwischenräume, die mit der neuen Erde aufgefüllt werden. Diese wird zwischendurch immer wieder mal angedrückt, bevor weitere Blumenerde eingefüllt wird. Also: Erde rein, andrücken, Erde rein, andrücken… Das machen Sie solange, bis der Topf soweit aufgefüllt ist, dass die Pflanze, wie erwähnt, auf gleicher Höhe wie zuvor in dem alten Topf sitzt. Denken Sie an die zwei bis drei Zentimeter Gießrand! Ansonsten kann es passieren, dass die oberste Erdschicht beim Wässern abgespült wird und Sie sich mächtig über die entstandene Sauerei ärgern.
Nach dem Umtopfen der Balkonpflanze wird diese nun kräftig angegossen. Da Sie beim Eintopfen die Erde nie vollkommen gleichmäßig verteilen können und immer mal ein paar kleinere Hohlräume entstehen, kann sich die Blumenerde durch den Wasserschwall im Topf setzen und eben diese eventuell entstandenen Löcher auffüllen.
Tipps zum Umtopfen der Balkonpflanzen
Sie fragen sich sicherlich, wie groß der neue Topf eigentlich sein soll, in den die Balkonpflanze umgetopft wird. Das neue Gefäß sollte gar nicht sehr viel größer als der vorherige sein. Etwa vier bis sechs Zentimeter mehr im Durchmesser sind vollkommen ausreichend.
Die Art des Kübels hängt dann allerdings vom persönlichen Geschmack ab – es gibt verschiedene Blumenkübel aus Plastik, Keramik, Metall, Ton, Holz oder dem Klassiker auf Balkon und Terrasse: Terracotta. Für schwere Kübelpflanzen bietet sich zusätzlich ein Pflanzenroller an. So kann die Balkonpflanze zum Beispiel beim Grillen auf dem Balkon auch ganz leicht aus dem Weg geschafft werden.