Einfacher ist es sicherlich, sich in jedem Frühjahr mit neuen Balkonpflanzen einzudecken, indem man sie in der Gärtnerei kauft. Billiger ist das ganz sicher nicht. Wieso versuchen Sie es nicht mal mit einer Aussaat von Pflanzen? Die Erfolge können sich sehen lassen und als Hobbygärtner freut man sich auch über die Vermehrung der Pflanzen auf dem Balkon. Damit bei der Aussaat alles glatt geht und das Vermehren gut klappt, gibt es ein paar Regeln zu beachten.
Aussaat: der Zeitpunkt ist entscheidend
Wenn Sie Pflanzen vermehren möchten, dann brauchen Sie natürlich die entsprechenden Samen. Vielleicht haben Sie selbst im letzten Jahr schon eifrig gesammelt, vielleicht auch in der freien Natur oder von Freunden aus deren Garten Saatgut bekommen. Vielleicht haben Sie sich aber auch im Geschäft bedient – gibt ja genügend Quellen.
Man sollte nicht zu früh mit der Aussaat beginnen. Für Sommerblumen wird empfohlen, diese nicht vor März zu säen. Der Grund ist einfach: Wird zu früh begonnen, bekommen die jungen Pflanzen noch nicht ausreichend Licht. Das sorgt dafür, dass sie sich nicht richtig entwickeln können. An Wärme mangelt es dagegen kaum, denn vorgezogen wird meist auf dem Fensterbrett in der Wohnung. Ideal ist es, wenn man ein kleines Gewächshaus hat, in dem man die Blumen vorziehen kann, dann ist auch eine frühere Aussaat möglich. Natürlich hat man wohl kaum ein Gewächshaus auf dem Balkon stehen, dafür gibt es ja die Mini-Gewächshäuser. Aber auch eine zu späte Aussaat ist schlecht, da sich das Blühen dann zeitlich sehr verzögern kann. Interessant ist in diesem Fall ein Aussaatkalender, der einem für jede Pflanze den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat aufzeigt.
Einwandfreies Saatgut nutzen
Es sagt sich so leicht, doch ob das Saatgut auch noch genügend Keimkraft hat, sieht man auf Anhieb natürlich nicht. Selbst wenn Sie frisches Saatgut kaufen, ist eine Garantie nicht gegeben. Wichtig ist schon mal, dass die Saaten in lichtundurchlässigen Verpackungen angeboten werden, wo sie auch vor Feuchtigkeit geschützt sind. Das ist wichtig, um sie vor Schimmelbefall zu schützen.
Um zu testen, wie hoch die Keimfähigkeit des Saatguts ist, kann eine Keimprobe gemacht werden.
So säen Sie richtig
Bei der Aussaat kann man nicht viel falsch machen, denken manche. Oh doch, man kann! Zuerst einmal sollte man keine gewöhnliche Erde verwenden, sondern Anzuchterde oder auch Aussaaterde genannt. Der Grund: Diese enthält weniger Nährstoffe, sodass die jungen Pflanzen nicht gleich überfüttert werden – denn zu viel schadet!
Beim Säen selbst sollten Sie, sofern es sich um feines Saatgut handelt, immer Anzuchtschalen verwenden. Das hat den Vorteil, dass Sie die kräftigsten Pflanzen einfach aussuchen und zu gegebenem Zeitpunkt umsetzen können. Bei gröberem Saatgut ist auch eine Aussaat in einen Blumentopf oder Blumenkasten möglich. Damit die Aussaat von feinen Samen gleichmäßig gelingt, was hier oft ein Problem ist, mischen Sie die Samen einfach mit ein wenig Quarzsand und verteilen diesen auf die Erde.
Decken Sie die Samen nun gut ab, damit eine hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Wärme gewährleistet sind. Hier bieten sich Plastikabdeckungen mit Löchern an. Sind die Pflanzen groß genug, also haben sich die ersten richtigen Blätter gebildet, kann pikiert werden. Ab Mitte Mai können die Blumen dann raus auf den Balkon oder die Terrasse – je nach Witterung auch schon früher. Achten Sie unbedingt noch auf Nachtfröste. Alles richtig gemacht? Dann kann das fröhliche Blühen beginnen!