Balkonpflanzen sind vielfältig und unterschiedlich in ihrem Erscheinungsbild. Es gibt sie als immergrüne oder blühende Pflanzen, zierlich oder auch ausladend, rankend oder stehend, mit großen oder auch kleinen Blättern. Eines aber haben alle Balkonpflanzen gemeinsam: Sie benötigen eine Portion Pflege. Die einen mehr, die anderen weniger – so sind die Pflanzen also nicht nur im Aussehen individuell, sondern auch bezüglich ihrer Ansprüche. Doch oftmals wissen wir auf Anhieb überhaupt nicht, welche Pflegewünsche unsere Zöglinge eigentlich an uns stellen. Und genau darüber verraten die verschiedenen Blatt-Typen eine ganze Menge. Damit Sie Ihren Balkonpflanzen die Wünsche förmlich von den Blättern ablesen können, haben wir die wichtigsten Blatt-Typen für Sie zusammengestellt.
Balkonpflanzen mit kleinen Blättern
Pflanzen mit kleinen Blättern, wie beispielsweise Kapaster oder Myrte, oder nadelartigem Laub, wie der Rosmarin, passen sich so an die klimatischen Bedingungen ihrer Umgebung an. Da dieses kleine Blattwerk auf Kosten der Photosynthese geht, benötigen diese Pflanzen viel Sonne – wie sie es eben aus ihrer Heimat gewohnt sind. Auch als Balkonpflanzen wollen sie einen sonnigen Standort. Möchten Sie ihnen weitere Wünsche erfüllen, achten Sie beim Anlegen der Balkonkästen oder Kübel auf einen durchlässigen Boden und eine ausreichende Drainageschicht. Viele dieser sonnenhungrigen Vertreter sind sogar für Ihren kleinen Steingarten auf dem Balkon oder der Terrasse geeignet.
Balkonpflanzen mit dünnen, zarten und wasserreichen Blättern
Pflanzen, die mit eben diesen Blättern ausgestattet sind, bevorzugen einen Lebensraum mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und diffusen Lichtverhältnissen. Diese Bedingungen finden sie oftmals an Waldrändern oder in Wäldern vor. Zu den Vertretern, die einen solchen Standort im Halbschatten bis Schatten bevorzugen, gehören beispielsweise Gedenkemein oder Astilben. Oftmals sind die Blätter dieser Schattenliebhaber tiefgrün und besitzen somit viel Chlorophyll – so können sie das bisschen Sonne optimal für die Photosynthese nutzen. Als Balkonpflanzen möchten sie neben einem schattigen Standort auch ausreichend Wasser, aber keine Staunässe, vorfinden.

Balkonpflanzen mit fleischigen Blättern
Diese fleischigen Blätter haben eine wichtige Aufgabe: Sie dienen der Pflanze als Wasserspeicher. Diese Speicherfunktion ist für diese oftmals alpinen Bewohner lebenswichtig. Nur so überstehen sie längere Trockenperioden. Heimische Vertreter dieser Blatt-Sukkulenten sind beispielsweise die Hauswurze. Da diese Pflanzen in einer kargen Umgebung Zuhause sind, wünschen sie sich diese auch auf Ihrem Balkon. Als Balkonpflanzen bevorzugen sie neben einem sonnigen Standort auch gerne ein sandiges Substrat. Da sie Wasser speichern können, brauchen Sie dieses nur sparsam zu geben. Die Blatt-Sukkulenten sind die optimalen Pflanzen für Ihren Steingarten auf dem Balkon.
Balkonpflanzen mit saftarmen, ledrigen Blättern
Pflanzen, die ein solches Blattwerk tragen, schützen sich mit diesen Blättern vor dem Austrocknen. Denn mit saftarmen Blättern kann die Menge an verdunstetem Wasser über die Blattoberfläche gering gehalten werden. Ein typischer Vertreter für diese Pflanzen ist beispielsweise der Lorbeer. In ihrer Heimat sind sie nicht nur magere Böden, sondern auch Hitze und somit Trockenheit gewohnt. Auch als Balkonpflanzen stellen sie diese Ansprüche. Der Standort sollte sonnig und hell sein, und dem Substrat können Sie noch ein wenig Sand zufügen. Sollten Sie das Gießen mal vergessen, ist das kein Beinbruch. Diese Pflanzen kommen mit Trockenzeiten gut zurecht und werden es Ihnen nicht übel nehmen.
Balkonpflanzen mit großen und weichen Blättern
Da über diese großen Blätter viel Wasser abgegeben wird, liegt die Vermutung nahe, dass diese Pflanzen zumeist aus warmen Gebieten stammen, die zusätzlich eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Der bekannteste Vertreter ist die Engelstrompete, die in unseren Breiten als Solitärpflanze auf vielen Balkonen und Terrassen anzutreffen ist. Kultivieren Sie diese Pflanzen als Balkonpflanzen im Kübel, können Sie ihnen recht einfach sämtliche Wünsche erfüllen. Sorgen Sie lediglich für eine nährstoffreiche Erde, viel Wasser (aber keine Staunässe) und bieten Sie ausreichend Schutz vor Wind und praller Mittagssonne.
Balkonpflanzen mit panaschierten Blättern
Zu diesen Vertretern gehören beispielsweise die Funkien oder auch der Efeu. Pflanzen mit panaschierten Blättern besitzen weniger Chlorophyll als Pflanzen, die ein komplett durchgängig grünes Blattwerk besitzen. Aus diesem Grund sollten diese Pflanzen auch heller stehen, damit sie ausreichend Chlorophyll produzieren können. Hell heißt allerdings nicht pralle Sonne. Sollten Sie diese Pflanzen als Balkonpflanzen kultivieren, sorgen Sie für einen ausreichenden Sonnenschutz. Ansonsten kann Ihr Schützling einen Sonnenbrand bekommen. Viele dieser Pflanzen fühlen sich aber auch an schattigeren Standorten sehr wohl.
Balkonpflanzen mit silbrigen, blaugrünen oder graugrünen Blättern
Neben diesen Blattfarben können Vertreter dieser Blatt-Typen zusätzlich noch mit einem Filz aus Haaren überzogen sein. Beide Varianten, also Farbe oder „Pelz“, dienen der Pflanze als Schutz vor starker Sonne. Typische Pflanzen mit eben dieser Farbe sind beispielsweise Olivenbäume. Mit Haaren versehen ist zum Beispiel der Wermut. Auch als Balkonpflanzen bevorzugen sie einen warmen und sonnigen Standort. Dazu noch ein mageres Substrat und die Pflanzen fühlen sich bei Ihnen wohl.