Majoran: ideal für die Topfkultur auf dem Balkon

Majoran Bouquet

Majoran… Wer denkt bei dem Gewürz nicht als allererstes an Bratwürstchen? Kein Wunder, ist der Majoran (Origanum majorana) doch das Gewürz schlechthin für Würste aller Art. Aus dem Grund wird dieses Gewürzkraut mit Sicherheit im Volksmund auch Wurstkraut genannt. Fehlt es im Brät, schmeckt sie fad und langweilig.

Der mehrjährige Majoran, übrigens sehr nah mit dem Oregano verwandt, gehört wie einige andere Küchenkräuter zu der Familie der Lippenblütler. Auch wenn das Gewürzkraut gerne in unseren Breiten und vor allem in den Mittelmeerländern angebaut wird, hat es seine Wurzeln dennoch nicht in Europa. Geht man zurück in die Geschichte, finden sich die Ursprünge der Wildform des Majorans unvermutet in Kleinasien.

Majoran im Topf
© scisettialfio | istockphoto.com (#19748572 – Majoran)

Standort und Pflege für den Majoran auf dem Balkon

Seine Herkunft lässt es schon erahnen: Lässt man dem Majoran eine Wahl, entscheidet er sich für einen sonnigen und warmen Balkon. Sollten Sie dem nicht nachkommen können, ist ein Plätzchen im Halbschatten kein Beinbruch. Wichtig ist nur, dass er es dort warm und windgeschützt hat.

In Bezug auf das Erdreich ist der Majoran schnell zufrieden zu stellen. Ebenso wie der Oregano wäre ein kalkhaltiger Boden zwar wünschenswert, ist aber keine Pflichtveranstaltung. Ganz normale Pflanzerde ist vollkommen ausreichend. Das gilt sowohl für den Majoran als auch den Oregano.

Auch beim Gießen stellt der Majoran keine großen Ansprüche an den Balkon-Gärtner. Regelmäßiges, aber sparsames Gießen genügt dem Gewürzkraut. Falls Sie den Majoran düngen wollen, dann bitte nur äußerst bescheiden. Verzichten Sie lieber darauf. Der Majoran steckt nur unnötig seine Kraft in das Wachstum. Darunter leidet schließlich das Aroma. Falls Sie dennoch etwas düngen möchten, verwenden Sie organischen Dünger.

Majoran überwintern und selbst aussäen

Auch wenn es sich beim Majoran um eine mehrjährige Pflanze handelt, hat es sich in unseren Gefilden eingebürgert, ihn nur einjährig zu kultivieren. Grund dafür ist, dass er nicht winterhart in unseren Breiten ist und somit keinen Winter im Freien überstehen wird. Aber: Der Majoran kann durchaus in der Wohnung ein Winterquartier beziehen.

Falls Sie den Majoran selbst aussäen möchten: Ebenso wie der Oregano handelt es sich bei beiden um sogenannte Lichtkeimer. Das heißt, dass die Samen nur auf die Erde gegeben und leicht angedrückt werden. Da sie Licht benötigen, dürfen Sie die Samen nicht mit Erde bedecken. Im Frühjahr, Mitte März ist dafür ein geeigneter Zeitpunkt, kann der Majoran auf der Fensterbank vorgezogen werden. Falls Sie ihn direkt auf dem Balkon im Topf aussäen wollen, warten Sie bis nach den Eisheiligen. Ansonsten war alle Mühe umsonst. Ungeduldige können den Majoran auch fertig im Topf gezogen, beispielsweise in Gärtnereien, erwerben.

Majoran ernten, konservieren und als Gewürz in der Küche verwenden

Wie bei vielen anderen Kräutern auch, wird auch der Majoran in den Morgenstunden geerntet. Der Erntezeitpunkt ist noch vor der Blüte, also etwa zwischen Juli und September.

Der Majoran kann auf verschiedene Arten konserviert werden. Neben der Möglichkeit des Einfrierens besteht auch die Trocknung dieses Gewürzkrauts. Bei der Trocknung werden die geernteten Stängel zu einem Bündel zusammengebunden und an einem trockenen, warmen aber luftigen Ort aufgehängt. Sobald die Blätter trocken sind, können sie von den Stängeln abgestreift werden. Der getrocknete Majoran wird, wie auch andere Kräuter und Küchengewürze, lichtgeschützt in einem geschlossenen Behältnis aufbewahrt. Falls Sie nicht die Möglichkeit haben, den Majoran zum Trocknen aufzuhängen, können Sie dafür auch den Backofen nehmen: Bei etwa 35 Grad Celsius lassen Sie die geernteten Majoran-Stängel trocknen. Achten Sie dabei darauf, dass die Ofentür während des Trockenvorgangs leicht geöffnet ist. Wenn sich die Blätter ganz leicht zwischen den Fingern zerbröseln lassen, dann sind die Kräuter getrocknet und können aufbewahrt werden.

Majoran wird nicht nur für die Wurstherstellung verwendet, sondern ist ein vielseitiges Gewürzkraut in der Küche. Sein Vorteil besteht darin, dass er selbst beim Mitkochen sein Aroma nicht verliert. Neben der Verwendung in der Wurstküche verfeinert Majoran nicht nur verschiedene Soßen, sondern auch diverse Eintöpfe und Fleischgerichte.