Echter Koriander – schmackhaftes Gewürz für den eigenen Balkon

Koriander im Topf

Eine der ältesten Gewürz- und Heilpflanzen ist der Echte Koriander, der seit über 7.000 Jahren verwendet wird. Ursprünglich kommt er wohl aus dem Mittelmeerraum und dort vor allem in Israel, dem Libanon, Algerien, Slowenien, Kroatien und Bulgarien. Verwendet werden können neben den Blättern auch die Früchte und die Samen. Der botanische Name des Doldenblütlers lautet Coriandrum sativum. In der Umgangssprache wird er auch gerne Wanzendill genannt, da seine griechischen Wörter „koris“ (Wanze) und „aneson“ (Dill) bedeuten. Weitere Namen für den Echten Koriander sind unter anderem Asiatische Petersilie, Schwindelkraut und Wanzenkraut.

Wenn es einen Echten Koriander gibt, gibt es dann auch einen Falschen? Ja, den gibt es. Dabei handelt es sich um den sogenannten Coentro da India, der botanisch mit dem Echten Koriander verwandt ist, sich äußerlich aber stark von ihm unterscheidet. Verwechslungen sind also nicht gegeben.

Koriander im Topf
© cane Der einjährige Koriander lässt sich problemlos im Topf halten und kann so den Kräutergarten auf dem Balkon bereichern.

Echten Koriander auf dem Balkon kultivieren

Koriander passt zu vielen Gerichten – dazu später mehr. Frisch ist immer besser als getrocknet, also warum Echten Koriander nicht einfach auf dem Balkon anbauen? Viel Platz braucht er nicht und wenn Sie ein paar Punkte beachten, ist die robuste Pflanze einfach zu pflegen.

Koriander ist einjährig und mag besonders einen sonnigen Standort, dann können sich besonders viele Geschmacksaromen entwickeln. Aber auch im Halbschatten kann er gut gedeihen. Idealerweise stellen Sie ihn windgeschützt auf. Beim Boden bevorzugt er lockere Erde, die eine gute Speicherfähigkeit besitzt. Daher ist besonders durchlässige Erde nicht geeignet.

Echter Koriander: Blätter oder Samen nutzen

Bei der Aussaat kommt es darauf an, welche Teile Sie vom Echten Koriander nutzen möchten. Sind es die Blätter, dann säen Sie zwischen Mitte April und Mitte Juni aus. Sollen auch die Samen verwendet werden, dann ist die Aussaat etwas früher, nämlich von Ende März bis Ende April – bei einem späteren Zeitpunkt würden die Samen sonst nicht vollständig reifen.

Drücken Sie die Samen bis zu 2 Zentimeter tief in die Erde, das ist beim Echten Koriander wichtig, da dieser ein sogenannter Dunkelkeimer ist. Nach etwa drei Wochen zeigen sich die ersten Jungpflanzen. Nun können Sie zu eng stehende noch ausdünnen. Idealerweise pflanzen Sie Koriander in einem großen Topf oder in einem Blumenkasten.

Die Pflege von Echtem Koriander

Viel Pflege braucht der Koriander nicht wirklich. Nach dem Anwachsen der Jungpflanzen sollten diese immer feucht gehalten werden, Staunässe ist zu vermeiden. Kurze Trockenperioden machen wenig aus, wenn die Erde Fingertief feucht bleibt, ist es vollkommen ausreichend. Düngen ist bei der Aufzucht im Topf nicht notwendig, außer, Sie möchten die Samen verwenden. Dann sollten Sie einen Dünger verwenden, der viel Phosphor enthält, denn nur so entwickeln sich auch zahlreiche Blüten, aus denen schließlich die Samen entstehen. Weitere Pflege braucht der Echte Koriander nicht.

Möchten Sie auch im nächsten Jahr Echten Koriander haben, dann lässt sich dieser ganz einfach vermehren. Nach der Blüte bilden sich die Samen, die Sie nicht nur in der Küche verwenden können, sondern die die Grundlage für Nachwuchs sind. Die Samen nach der Ernte einfach trocknen und bis zum nächsten Frühjahr aufheben.

Koriander im Topf
© cane Nicht nur die Blätter, sondern auch die Samen des Echten Korianders können geerntet und verarbeitet werden.

Der Echte Koriander und die Erntezeit

Wenn Sie die Blätter nutzen möchten, dann können Sie diese spätestens nach der Blüte ernten. Später sollte das nicht mehr der Fall sein, da die Blätter sonst ihr Aroma verlieren. Die Samen sind – je nach Aussaat – von Mitte August bis Mitte September reif. Die Blätter werden frisch geerntet verarbeitet und können in Salaten ebenso verwendet werden, wie in Suppen, zu Gemüse, zu Reis und in Fleisch- und Fischgerichten. Möchten Sie die Blätter einige Tage aufheben, dann wickeln Sie diese in ein feuchtes Küchenpapier. Übrigens können Sie beim Echten Koriander auch die Stiele mit nutzen. Trocknen sollten Sie die Blätter nicht, da diese sonst ihr Aroma verlieren.

Sollen die Samen in der Küche verwendet werden, dann lassen Sie diese nach der Ernte einige Tage auf einem Küchenpapier trocknen. Anschließend können Sie diese im Ganzen oder gemörsert zu Speisen, wie etwa Fleisch, Fisch, Gemüse, Salaten, Saucen, Chutney und Gebäck geben.

Übrigens lassen sich auch die Wurzeln des Echten Korianders verarbeiten. Vor allem die Asiaten verzehren ihn in Kombination mit Chillies und Knoblauch.

Echter Koriander: Was tun nach der Ernte?

In der Regel ist der Echte Koriander einjährig und verträgt auch keinen Frost. Es gibt aber Sorten, die auch mehrere Jahre überdauern, wie etwa der Asiatische Koriander. Wenn Sie diesen überwintern möchten, dann muss er ab Temperaturen unter 10 Grad nach drinnen.

Nun haben Sie zwei Möglichkeiten der Überwinterung: Entweder auf der sonnigen Fensterbank im Warmen, wobei er dann weiterhin regelmäßig gegossen und auch gedüngt werden sollte. Oder Sie stellen ihn bei Temperaturen um die 10 Grad beispielsweise in ein Treppenhaus oder in einen anderen unbeheizten aber hellen Raum. Dann wird er allerdings nur noch von Zeit zu Zeit gegossen.

Koriander im Topf
© cane Der Echte Koriander findet nicht nur als Küchenkraut Verwendung, sondern auch als Heilpflanze.

Echter Koriander als Heilpflanze

Echter Koriander hat viele nützliche Inhaltsstoffe, die sich die Naturheilkunde zu Nutzen macht. So wirkt die Pflanze unter anderem antioxidativ, antibakteriell, entkrampfend, entwässernd und beruhigend. Bei folgenden Krankheiten wird sie eingesetzt:

  • Reizdarm
  • Rheuma
  • Diabetes
  • Durchfall
  • Schlaflosigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen

Was Echtem Koriander schadet

Vor Krankheiten und Schädlingen ist auch der Echte Koriander nicht gefeit:

  • Doldenwelke: Leider gibt es gegen diese Krankheit kein Mittel, befallene Pflanzen müssen daher komplett entfernt werden. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der die Blätter welken lässt und vor allem bei feuchtem Wetter auftritt.
  • Echter Mehltau: Der weiße Belag des Echten Mehltaus kann den Korianderpflanzen zusetzen. Tritt dieser auf, hilft ein Gemisch aus 5 Litern Wasser, 50 Millilitern Speiseöl, 3 Tüten Backpulver und etwa Spülmittel. Alles gut vermischen und damit die Blätter einsprühen.
  • Blütenbrand und Gelbwelke sind weitere, wenn auch seltene Krankheiten, die sowohl die Blüten, wie auch die Blätter welken lassen. Entfernen Sie bei diesen Anzeichen die befallenen Stellen, alternativ die ganze Pflanze.
  • Weichwanzen: Zu den tierischen Schädlingen gehören diese Artgenossen, die sich vom Pflanzensaft ernähren. Da sie mit bis zu 1,5 Zentimetern recht groß sind, lassen sie sich bei Auftreten gut absammeln. Allerdings tritt dieser Schädling nur sehr selten auf.