Ranunkeln – Frühlingsboten auf dem Balkon

gelbe Ranunkel

Wenn der Frühling mit mächtigen Schritten auf uns zukommt und den tristen Winter vertreibt, stellt sich jedes Jahr wieder die Frage nach der Balkonbepflanzung. Tulpen, Narzissen und Hyazinthen sind die typischen Frühlingsboten, die Sie auch im Kübel oder im Balkonkasten anpflanzen können. Warum aber nicht mal etwas Neues ausprobieren? Wir hätten da was für Sie: Ranunkeln!

Ranunkeln
© Alona Grjadovaja | Dreamstime.com (#178877290 – Bright pink orange and yellow asian buttercup flowers ranunculus asiaticus) Die klassischen Zwiebelblüher sind die typischen Frühlingsboten. Aber auch die wunderschönen Ranunkeln blühen zu dieser Zeit und sind ein toller Blickfang auf dem Freisitz.

Der botanische Name Ranunculus asiaticus verrät schon ein wenig über die Herkunft der Ranunkel. Ursprünglich war sie nämlich im Orient beheimatet und kam von der Türkei zuerst nach England. Die Briten wissen ja, wie man mit Pflanzen umgeht und so hielt sie Einzug in die Gärten und war sogar einmal so beliebt, wie die Tulpe. Heute ziert sie meist die Blumenkästen und Blumentöpfe auf dem Balkon oder der Terrasse. Das hat den Grund, dass die Ranunkel zwar zeitig blüht, aber frostempfindlich ist. So könnte sie auch mal eben nach drinnen geholt werden, wenn noch mal eine frostige Periode anstehen würde.

Ranunkeln – die Eckdaten

Ranunkeln wachsen aus einer Knolle heraus und bilden durch diese auch selbst Ableger (dazu gleich noch mehr). Die Wuchshöhe kann bis zu 40 Zentimeter betragen, liegt in der Regel aber bei 20 Zentimetern. Die Blütezeit beginnt bereits im März und zieht sich bis in den Juni hinein. Bei den Farben überrascht die Ranunkel mit violetten, roten, rosa, orangen und weißen Tönen, und es gibt sie – gezüchtet – sogar mehrfarbig. Allerdings sind Ranunkeln in allen Pflanzenteilen giftig. Achten Sie also darauf, wenn Sie Kinder oder Haustiere haben und stellen Sie die Pflanzen so auf, dass Sie nicht erreichbar sind. Werden Ranunkeln gegessen, können sie Übelkeit, Erbrechen, Blutungen und sogar Ohnmacht hervorrufen.

So fühlen sich Ranunkeln wohl

Ranunkeln mögen Sonne aber auch Schatten. Ideal ist ein Standort im Halbschatten. Ab März kommen die Knollen in die Erde, die durchlässig sein sollte. Vor dem Pflanzen sollten Sie die Knollen vier Stunden in Wasser einlegen, damit diese sich vollsaugen können. Staunässe im Topf ist zu vermeiden. Nehmen Sie am besten einen Topf mit Ablauf. Gießen sollten Sie regelmäßig, die Erde sollte immer feucht sein. Übrigens mögen Ranunkeln kalkhaltiges Wasser, Sie können sich also getrost am Wasserhahn bedienen.

Ranunkeln
© Irina Rubakhina | Dreamstime.com (#144513688 – Ranunculus asiaticus or Persian buttercup orange flower wooden background) Besonders wohl fühlen sich die Ranunkeln im Halbschatten, kommen aber auch mit einem sonnigen und gar schattigen Plätzchen durchaus zurecht.

Wenn die Ranunkel blüht, braucht sie Nährstoffe. Daher ist Düngen in dieser Zeit direkt über das Gießwasser zu empfehlen. Ansonsten müssen Sie bei der Pflege von Ranunkeln wenig beachten. Wenn Sie verwelkte Blüten abschneiden, wird die Blume neue bilden, so kann die Blütezeit verlängert werden. Auch verdorrte Blätter sollten entfernt werden, um Blattpilzen vorzubeugen. Zudem wird das Wachstum angeregt.

Die Vermehrung von Ranunkeln

Vielleicht haben Sie Lust, Ihre Ranunkeln von Zeit zu Zeit zu vermehren. Wenn ja, müssen Sie gar nicht viel dafür tun. Wenn sich die Knolle in der Erde befindet, bildet sie automatisch Brutknollen aus. Das kann mit Zwiebelblumen verglichen werden, die Tochterzwiebeln bilden. Die Brutknollen werden dann nach dem Ausgraben der Mutterknolle vorsichtig mit dem Messer abgetrennt. Schon ist der Ableger fertig, der – wie oben beschrieben – vor dem Einpflanzen mehrere Stunden in Wasser gelegt wird.

Sie können es sich aber auch umständlicher machen, indem Sie Samen einsammeln. Diese entstehen nach der Blüte und müssen nur noch eingesammelt werden. Das war noch einfach, jetzt wird es aufwändig: Damit die Samen keimen, müssen diese in ein Mini-Gewächshaus oder eine abgedeckte Anzuchtschale. Die Temperaturen müssen zwischen 10 und 15 Grad liegen. Da Ranunkeln Lichtkeimer sind, werden die Samen nur leicht mit Erde bedeckt. Gegossen wird in diesem Stadium mit einer Sprühflasche, um die Erde feucht zu halten und die Samen nicht wegzuschwemmen. Gesät wird entweder im Herbst, dann natürlich drinnen, oder im Frühling direkt ins Beet.

Ranunkeln in der Vase
© cane Ranunkeln sind nicht nur im Balkonkasten ein Hingucker, sondern auch in der Vase.

Ranunkeln überwintern

Nach der Blüte sterben die oberirdischen Pflanzteile ab und die Blume zieht sich zurück. Im Spätsommer/Herbst werden die Knollen zum Überwintern dann ausgegraben. Hier können – wie gerade beschrieben – vorhandene Brutknollen entfernt werden. Entfernen Sie die Erdreste von den Knollen und lagern Sie die Knollen trocken und dunkel über den Winter ein. Ideal ist eine Holzkiste mit Sand. Es darf keine Feuchtigkeit hingelangen, da die Knollen sonst faulen könnten. Vor der Einlagerung sollten Sie diese natürlich auf Unversehrtheit überprüfen.

Krankheiten und Schädlinge an der Ranunkel

Ranunkeln sollten immer feucht gehalten werden. Das ruft aber auch immer wieder den Echten Mehltau hervor. Sofern Sie diesen entdecken, werden befallene Pflanzen in aller Regel entfernt. Alternativ können Sie eine Behandlung mit Milch oder Natron versuchen. Dies empfiehlt sich aber nicht, wenn sich mehrere Ranunkeln in einem Blumenkasten befinden, da die Gefahr groß ist, dass auch die anderen befallen werden.

Ein weiterer Plagegeist sind Blattläuse. Neben natürlichen Feinden können Sie mit der Gabe von Brennnesselsud dagegen vorgehen. Auch bei den Schnecken steht die Ranunkel auf dem Speiseplan ganz oben, was auf dem Balkon in der Regel kein Problem darstellt, auf der Terrasse aber schon. Stellen Sie Ihre Ranunkeln entsprechend geschützt auf.

Wenn die Knollen der Ranunkel permanent im Wasser stehen, können diese faulen oder schimmeln. In diesem Fall müssen Sie die Pflanze entsorgen. Achten Sie also auf einen guten Ablauf oder eine Drainage im Topf.