Auch wenn kalendarisch noch immer Frühling ist, der Sommer steht in den Startlöchern und Ende Juni ist er dann auch offiziell da. Trotzdem kann es im Juni bereits sehr warm werden, die Tage werden immer länger, man kann abends schön draußen sitzen und den Balkon genießen. Und: Es gibt jede Menge zu tun. Wir haben für Sie eine Balkon To-do-Liste für Juni zusammengestellt, die sicherlich nicht vollständig ist, aber die wichtigsten Arbeiten gut zusammenfasst.
Balkonmonat Juni: richtig gießen
Wie, richtig gießen? Was kann man da denn groß falsch machen? Sie werden staunen, welche Fehler unterlaufen können, die in der Folge Pflanzen schaden können. Zu den Balkonarbeiten im Juni gehört das tägliche Gießen, sofern dies nicht von nasser Witterung übernommen wird. Der Juni kann bereits sehr warm und trocken sein, weswegen Kübelpflanzen viel Wasser brauchen.
- Gießen Sie immer früh morgens oder spät abends. Warum? Weil dadurch das Wasser besser aufgenommen werden kann und nicht zu viel vom wertvollen Nass verdunstet.
- Gießen Sie immer direkt ins Substrat oder in den Untersetzter. Bitte nie die Blätter befeuchten. Das kann zu Krankheiten führen. Außerdem können Sonnenstrahlen die Blätter verbrennen.
- Die meisten Pflanzen bevorzugen kalkarmes Wasser. Hier wäre Regenwasser, das Sie auffangen können, ideal. Aber natürlich ist auch Leitungswasser in der Regel kein Problem. Allerdings gibt es auch kalkliebende Pflanzen, die nur mit Wasser aus dem Hahn gegossen werden sollten, wie etwa Küchenschellen, Leberblümchen, Astern, Lavendel und Schnittlauch.
- Sorgen Sie für einen Ablauf im Blumentopf und/oder für einen Untersetzer. So bildet sich keine Staunässe. Auch eine Drainage kann hilfreich sein.
- Gießen Sie lieber einmal kräftig, als mehrere Male nur ein bisschen. Auch hier ist ein Überlauf sinnvoll, damit Sie sehen, wann die Erde gut durchfeuchtet ist.
Balkon To-do im Juni: Düngen wichtig für die Pflanzen-Gesundheit
Nur wenn wir Menschen einen ausgeglichenen Nährstoffhaushalt haben, geht es uns gut. Bei unseren Balkonpflanzen ist es nicht anders. Nährstoffe sind wichtig, um gesund zu bleiben, kräftig zu wachsen und üppig zu blühen. Auch wenn jede Pflanze einen anderen Nährstoffbedarf hat, müssen Sie nun nicht jeder einen anderen Dünger verabreichen. Die unterschiedlichen Dünger wie Blumendünger, Kräuterdünger oder Gemüsedünger sind auf die jeweiligen Pflanzen abgestimmt – hier können Sie also kaum etwas falsch machen.
Düngen sollten Sie regelmäßig, allerdings immer moderat. Denn zu viel ist schädlicher als zu wenig. Gedüngt wird im Schnitt alle drei bis vier Wochen. Sofern Sie Pflanzen gerade in ein neues Substrat gegeben haben, können Sie vier bis sechs Wochen warten, denn die Nährstoffe der frischen Erde reichen eine gewisse Zeit. Ansonsten gibt es natürlich auch Pflanzen, die mehr Nährstoffe benötigen, wie Geranien oder Petunien, die einmal die Woche gedüngt werden sollten. Gerade beim Gemüse sind es Tomaten, Kürbisse, Chili, Paprika und Gurken, die ebenfalls öfter gedüngt werden – im Schnitt alle zwei Wochen. Übrigens: Da Pflanzen im Kübel nur einen begrenzten Platz haben, benötigen Sie häufiger Düngergaben als dieselben Pflanzen im Freiland.
Balkonarbeiten im Juni: Schädlinge und Krankheiten erkennen
So schön der Balkonmonat Juni ist, so schön es ist, Pflanzen beim Wachsen und Blühen zuzusehen, so lästig sind Schädlinge und Krankheiten. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Pflanzen regelmäßig darauf untersuchen. Denn wenn Schädlinge und Krankheiten rechtzeitig erkannt werden, kann man auch schnell etwas dagegen unternehmen. Wichtig ist, dass betroffene Pflanzen separiert und somit gesunde Pflanzen geschützt werden. Ob und wie Schädlinge und Krankheiten behandelt werden können, hängt vom jeweiligen Befall ab. Bei Schädlingen tun sich vor allem folgende hervor:
- Blattläuse
- Schildläuse
- Wollläuse
- Milben
- Weiße Fliegen
- Thripse
Wenn Krankheiten auftreten, dann sind folgende besonders häufig zu finden:
- Echter Mehltau
- Falscher Mehltau
- Grauschimmel
- Kraut- und Braunfäule
- Wurzelbrand
- Rostpilze
- Blattfleckenkrankheit
- Clematiswelke
Balkon To-do im Juni – was Leimringe bewirken
Vielleicht haben Sie schon einmal einen Blumentopf mit einem Leimring gesehen und sich gefragt, was das soll. Nun, die Antwort ist gar nicht so schwer. Ein Leimring verhindert, dass schädliche, krabbelnde Insekten zur Pflanze gelangen. Auf dem Balkon und der Terrasse sind vor allem Ameisen damit gemeint. Moment – Ameisen sind aber doch nicht schädlich. Das stimmt, in diesem Fall allerdings schon. Und das kommt so:
Ameisen mögen Blattläuse, denn diese sondern Honigtau ab, wovon sich Ameisen ernähren. Hat eine Pflanze also Blattläuse, sind oftmals Ameisenstraßen nicht weit. Sie zapfen die Läuse an, parallel werden Blattläuse von den Ameisen vor natürlichen Feinden geschützt. Für die Tiere eine Win-Win-Situation, für die Pflanze schädlich. Mit dem Einsatz von Leimringen vermeiden Sie diesen Kreislauf.
Zusätzliche Balkontipps im Juni
Nicht alle Balkonarbeiten, die im Juni durchgeführt werden sollten, sind ausschließlich auf diesen Monat beschränkt. Es gibt Arbeiten, die auch in anderen Monaten durchgeführt werden können oder sollten. Hier weitere Balkontipps im Juni, die monatsübergreifend erledigt werden.
- Für frostempfindliche Pflanzen sind die Eisheiligen, die Mitte Mai stattfinden, ein Anhaltspunkt, Pflanzen nach draußen zu bringen. Nun kann es durchaus sein, dass auch nach den Eisheiligen noch Frost auftritt oder Sie es bisher einfach vergessen haben, und die Pflanzen noch immer drinnen verweilen. Nun wird´s aber höchste Zeit, diesen Pflanzen auf dem Balkon für die nächsten Monate ein neues Zuhause zu geben.
- Es gibt zahlreiche Blumen, die als Dauerblüher bekannt sind. Dazu zählen zum Beispiel Geranien, Petunien, Fuchsien, Männertreu, Kapkörbchen und auch die Schwarzäugige Susanne. Damit die Blumen ihre Kraft nicht in die Produktion von Samen stecken und Sie über mehrere Wochen und Monate mit bunten Blüten verwöhnen, sollten Sie sie immer wieder ausputzen. Das heißt: Verblühtes entfernen, damit neue Blüten nachkommen können.
- Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen sind mittlerweile verblüht. Lassen Sie diese so lange im Topf, bis das Grün welk wird, denn daraus zieht die Blumenzwiebel zusätzliche Energie. Ist alles verwelkt, dann haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder schneiden Sie alles ab und belassen die Zwiebeln im Topf. Stellen Sie diesen kühl, beispielsweise in ein Treppenhaus oder in den Keller. Dort bleiben die Zwiebeln bis zum nächsten Frühjahr. Haben Sie keinen Platz und benötigen Sie die Töpfe für die Sommerbepflanzung, werden die Blumenzwiebeln ausgegraben. Befreien Sie sie so gut wie möglich von der Erde und lagern Sie sie an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort. Idealerweise legen Sie sie in eine Kiste mit Sand. Erst im Herbst kommen die Zwiebeln dann wieder in die Erde.
- Kletterpflanzen beginnen damit, sich auszubreiten. Damit dies nicht unkontrolliert passiert, sollten Sie Ihre Kletterpflanzen entsprechend leiten. Manche krallen sich selbstständig fest, andere müssen um Rankhilfen gelegt werden. Sollten sich die Pflanzen zu sehr ausbreiten, können Sie sie jederzeit zurückschneiden.
- Goldregen beginnt mit der Blüte meist Mitte bis Ende Mai. Im Juni, wenn die Blüte nachlässt, ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt. Zu den Balkonarbeiten im Juni gehört also der Rückschnitt des Goldregens. Das Gute daran: Sie können schneiden, wie Sie möchten. Entweder nur in Form bringen oder auch komplett zurückschneiden – je nachdem, wie viel Platz Sie auf dem Balkon haben. Ein Richtig und Falsch gibt es hier nicht.
- Vielleicht haben Sie ja Formgehölze wie Buchsbäume oder eine Eibe im Kübel auf Ihrem Balkon. Vielleicht haben Sie ja Lust, hier eine ganz eigene Form zu kreieren. Mit Hilfe von Schablonen gelingt das recht gut. Den Formschnitt sollten Sie jetzt im Juni durchführen. Ebenso gehört der Schnitt von Hochstämmchen zu den Balkonarbeiten im Juni. Die Krone sollte immer schön in Form gehalten werden, damit der Strauch kompakt wächst. Hochstämmchen sind vor allem bei Wandelröschen oder Strauchmargeriten zu finden.
- Im Balkonmonat Juni werden Ableger von Engelstrompeten genommen. Von diesen tollen Pflanzen mit den bis zu 30 Zentimeter großen Blüten, werden Stecklinge geschnitten. Diese entfernen Sie unterhalb eines Blattknotens, der im oberen Teil der Pflanze, dem sogenannten Blütenbereich, liegen sollte. Die unteren Blätter werden entfernt, der Steckling rund fünf Zentimeter in Anzuchterde gesteckt. Geben Sie über die Jungpflanze eine durchsichtige Plastikhaube mit Löchern, damit die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt, gießen Sie regelmäßig und achten Sie darauf, dass die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen.
Balkon To-do im Juni – Direktsaat in den Blumenkübel
Nicht jeder möchte sich fertige Pflanzen kaufen. Viele sorgen mit der Aussaat von Blumen, Kräutern und Gemüse für eigenen Nachwuchs. Das macht Spaß und auch stolz. Während manche Pflanzen wie Eisberg- und Kopfsalat, Grünkohl und Chinakohl, Basilikum und Dill, Hornveilchen, Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Schwarzäugige Susanne noch auf dem Fensterbrett vorgezogen werden sollten, können im Balkonmonat Juni viele Pflanzen direkt im Blumentopf oder im Blumenkübel ausgesät werden:
Blumen
- Astern
- Bartnelken
- Dahlien
- Glockenblumen
- Kamille
- Königskerzen
- Kornblumen
- Kugeldisteln
- Malven
- Ringelblumen
- Rittersporn
- Schafgarbe
- Schmuckkörbchen
- Stockrosen
- Studentenblumen
- Zinnien
Gemüse
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Endiviensalat
- Fenchel
- Karotten
- Kürbis
- Lauchzwiebeln
- Pflücksalate
- Radieschen
- Rosenkohl
- Rote Bete
- Spinat
- Wurzelpetersilie
- Zucchini
Kräuter
- Bohnenkraut
- Koriander
- Kümmel
- Majoran
- Oregano
- Petersilie
- Pfefferminze
- Rauke
- Schnittlauch
- Thymian
- Zitronenmelisse
Balkontipps im Juni – ein regelrechtes Blütenmeer
Blühende Pflanzen erfreuen nicht nur unsere Gemüter, viele davon sind auch für Insekten geeignet. Daher möchten wir Ihnen eine Auswahl an Pflanzen präsentieren, die im Juni blütentechnisch zur Höchstform auflaufen:
- Akeleien
- Astern
- Bechermalven
- Begonien
- Blauregen
- Clematis
- Dahlien
- Engelstrompeten
- Fleißiges Lieschen
- Fuchsien
- Geranien (Pelargonien)
- Goldregen
- Hortensien
- Husarenknöpfchen
- Kapkörbchen
- Kapuzinerkresse
- Kokardenblumen
- Lavendel
- Löwenmäulchen
- Mädchenauge
- Männertreu
- Petunien
- Prachtkerzen
- Prunktwinden
- Ringelblumen
- Rosen
- Schmuckkörbchen
- Schwarzäugige Susanne
- Steinkraut
- Storchschnabel
- Studentenblumen
- Verbenen
- Vergissmeinnicht
- Wunderblumen
- Zauberglöckchen
- Zinnien
Denken Sie daran, blühende Pflanzen immer wieder auszuputzen, damit immer neue Blüten gebildet werden können.