Moos-Steinbrech – auch im Topf eine Augenweide

Moos-Steinbrech in einer Pflanzschale

Eigentlich ist der Moos-Steinbrech eine Pflanze, die ganz hervorragend im Garten, hier vor allem unter Bäumen oder im Steingarten wächst. Wenn Sie nun aber keinen Garten, sondern lediglich einen Balkon oder eine Terrasse haben, müssen Sie auf diese hübsch vor sich hinwachsende Pflanze keinesfalls verzichten. Denn der moosartige Steinbrech macht sich auch ganz hervorragend im Topf.

Bevor wir dazu kommen, wie Sie den Moos-Steinbrech pflegen sollten, kurz einen Blick in den Steckbrief: Die Familie der Steinbrechgewächse bringt knapp 500 Arten hervor. Eine davon ist der Moos-Steinbrech, der auch Saxifraga bryoides oder Saxifraga x arendsi genannt wird. Seine ursprüngliche Heimat sind die Gebirgsregionen in den Pyrenäen und in den Alpen. Hier wächst er in den kleinsten Felsspalten und legt seinen „Teppich“ über die kahlen Steine. Sonne mag er nicht, wenn, dann lediglich die Frühsonne. Liegt Ihr Freisitz also überwiegend im Schatten, können Sie mit dem Moos-Steinbrech an diesem Standort ganz wunderbare Farbakzente setzen.

Moos-Steinbrech – Bodendecker im Blumenkübel

Ja, Moos-Steinbrech kann durchaus als Bodendecker bezeichnet werden. Er wächst also weniger in die Höhe, stattdessen mehr horizontal. Schon allein aus diesem Grund sollte der Blumenkübel oder der Blumenkasten eine relativ große Fläche aufweisen, damit er sich ausbreiten kann. Alternativ wählen Sie den hängenden Steinbrech, auch Saxifraga stolonifera genannt, der, wie der Name schon sagt, gerne herumhängt. Auf der Balkonbrüstung oder in einer Blumenampel macht er sich also besonders gut.

Rosa blühender Moos-Steinbrech
© Iva Vagnerova | Dreamstime.com (#112423220 – Bunch of small pink Saxifraga bryoides) Der in die Breite wachsende Moossteinbrech passt hervorragend in alpin gestaltete Pflanzschalen oder auch in einfache Blumentöpfe.

Aber zurück zum Moos-Steinbrech: Die Pflanze mag sehr gerne humose Böden mit einem hohen Sand- oder Kiesanteil, gerne auch mit Lehm durchsetzt. Ganz wichtig ist, dass Sie eine Drainage bieten bzw. einen Ablauf, denn Staunässe darf nicht entstehen. Somit sollten Sie beim Gießen immer darauf achten, dass die Pflanze nicht im Wasser steht. Gegossen wird spätestens dann, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Empfohlen wird bei Pflanzen meist, sie mit Regenwasser zu gießen. Beim Moos-Steinbrech müssen Sie darauf nicht achten und können getrost Leitungswasser nehmen, denn die Pflanze mag Kalk sehr gerne.

Moos-Steinbrech – die Pflege im Topf

Damit Sie viel Freude mit Ihrem Moos-Steinbrech haben, ist in Sachen Pflege ein klein wenig zu beachten. Zwar ist ein Düngen normalerweise nicht nötig, allerdings sollten Sie die Pflanze beobachten. Sofern sie nur vor sich hinkümmert oder die Blüten blasse Farben aufweisen, ist ein Düngen nötig. Idealweise geben Sie dann verdünnte Brennnesseljauche, alternativ einen gekauften Dünger. Im Frühling können Sie nichts falsch machen, wenn Sie etwas Hornspäne in die Erde mischen.

Alle zwei bis drei Jahre sollten Sie Ihrem Moos-Steinbrech einen neuen, größeren Topf gönnen. Sie können aber auch vermeiden, dass er sich zu sehr verbreitet, indem Sie ihn selbst auf die gewünschte Größe zurückschneiden. Das Schneiden nimmt Ihnen der moosartige Steinbrech nicht übel. Sofern Sie bemerken, dass die Pflanze zunehmend verkahlt, sollten Sie sie aus dem Topf nehmen und mit einem scharfen Messer die kahlen Stellen einfach herausschneiden. Dies tun Sie idealerweise im Herbst. Danach darf er wieder in den Topf.

Mit diesen Pflegetipps belohnt Sie der Moos-Steinbrech in der Blütezeit von März bis Juni mit üppiger Blütenpracht in den Farben Weiß, Gelb, Rot und Lila.

Moos-Steinbrech überwintern und vermehren

Wenn sich der Herbst dem Ende zuneigt und die kalte Jahreszeit beginnt, dann müssen Sie beim Überwintern Ihres Moos-Steinbrechs eigentlich nichts beachten, denn er ist winterhart. Allerdings kann es auch nicht schaden, wenn Sie – vor allem Jungpflanzen – mit etwas Reisig vor allzu großer Kälte schützen. Wenn der Steinbrech in einem Tontopf wächst, sollten Sie diesen sowieso vor Kälterissen schützen. Stellen Sie den Blumenkübel an eine geschützte Wand und wickeln Sie Jute um den Topf, das schützt vor allzu großer Kälte.

Weiß blühender Moossteinbrech
© Alfotokunst | Dreamstime.com (#221248077 – Mossy saxifrage, Saxifraga bryoides) Den hübsch blühenden Moos-Steinbrech können Sie ganz einfach durch eine Teilung der Pflanze selbst vermehren.

Um Moos-Steinbrech zu vermehren, haben Sie drei Möglichkeiten:

  • Vermehrung durch Teilung
    Graben Sie die Pflanze aus, teilen Sie den Wurzelballen mit einem spitzen Messer und schon haben Sie zwei neue Jungpflanzen. Je nach Größe können Sie auch öfter teilen. Nun kommt er wieder in den Topf und wird gerade zu Beginn regelmäßig gegossen, damit die Wurzeln sich gut entwickeln können. Die Vermehrung durch Teilung wird im Frühjahr oder im Herbst durchgeführt.
  • Vermehrung durch Aussaat
    Auch wenn sich Moos-Steinbrech selbst aussät, können Sie selbst Hand anlegen. Dazu müssen Sie nur das Saatgut sammeln, über den Winter trocknen und anschließend in Saatschalen mit Anzuchterde geben. Nach ein paar Tagen spitzen die Keimlinge bereits aus der Erde, aber nur dann, wenn sie bei Temperaturen um die 20 Grad wachsen dürfen und wenn die Erde immer feucht gehalten wird. Sind sie groß genug, kommen die Jungpflanzen in Einzeltöpfe und dürfen nach den Eisheiligen nach draußen.
  • Vermehrung durch Tochterrosetten
    Moos-Steinbrech bildet laufend Ausläufer, die bei einer Vermehrung im Frühsommer von der Mutterpflanze abgeschnitten werden. Diese Tochterrosetten stecken Sie anschließend in Sand oder Anzuchterde. Gießen Sie ausreichend und geben Sie über die Pflanze eine Plastiktüte, in die Sie kleine Löcher machen. Nun heißt es warten und beobachten, denn wenn sich der erste Austrieb zeigt, haben Sie alles richtig gemacht. Im Herbst darf die Pflanze dann in ihren eigentlichen Topf auf dem Balkon

Moos-Steinbrech: Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge treten beim Moos-Steinbrech im Topf eigentlich kaum auf. Schnecken reichen hier nicht heran, lediglich Blattläuse könnten Sie entdecken. Dann heißt es, diese mit einem Gemisch aus Wasser und Schmierseife bekämpfen.

Sofern der Moos-Steinbrech im Wasser steht, kann es zu einer Rosettenfäule kommen. Hier also immer gleich gegenwirken und für einen guten Abfluss sorgen. Ansonsten könnte sehr selten Mehltau auftreten, den Sie mit einer Mischung aus Wasser und Milch im Verhältnis 8:1 bekämpfen können. Dazu wird die Pflanze mit dem Gemisch regelmäßig eingesprüht. Weitere Erkrankungen sind nicht bekannt.