Echter Kerbel: einjähriges Würzkraut für den Kräutergarten auf dem Balkon

Kerbel auf dem Balkon

Der Echte Kerbel (Anthriscus cerefolium) ist Ihnen vielleicht auch unter den Namen Suppenkraut oder Garten-Kerbel geläufig. Diese bis etwa 70 Zentimeter hoch werdende einjährige Pflanze hat sich in unseren Küchen als Gewürzkraut etabliert. Nicht nur bei uns Menschen ist der nach Anis riechende Kerbel äußerst beliebt, sondern auch bei verschiedenen Insekten und Bienen. Sobald das Suppenkraut in voller Blüte steht, ziehen eben diese die Insekten an.

Achtung: Auch wenn Sie gerne in der freien Natur Ihre Kräuter sammeln, lassen Sie besser die Finger davon und bauen Ihre Garten- und Balkonkräuter lieber selber an. Gerade der Kerbel kann ganz schnell mit dem Schierling verwechselt werden. Und wenn Sie es mit dem sehr stark giftigen Schierling zu tun haben, schaffen Sie es mit extrem viel Glück vielleicht gerade noch in die Notaufnahme. Also: Finger weg – bereits nach 30 Minuten kann der Tod durch Ersticken eintreten!

Kerbel
© Matthias Schipp – Fotolia.com (#47054053 – Kerblstrauch) Im Gegensatz zu den sonnenverliebten Kräutern aus der Mittelmeerregion, fühlt sich der Kerbel im Halbschatten wohl.

Der optimale Standort und die ideale Pflege für den Kerbel auf dem Balkon

Der nicht sonderlich anspruchsvolle Kerbel fühlt sich an einem Standort im Halbschatten sehr wohl.

Neben diesem Standort bevorzugt der Kerbel einen gleichmäßig feuchten Boden. Meinen Sie es nicht zu gut – die Erde im Topf soll nicht vor Nässe triefen. Denn Staunässe bekommt dem Suppenkraut nicht.

Wenn Sie den Kübel für die Aussaat vorbereiten, sollte dieser etwas tiefer gewählt werden. Damit es nicht zur Staunässe kommt, sollte der Boden ausreichend durchlässig sein. Dem Substrat können Sie zur Auflockerung ein wenig Sand beimengen. Zusätzlich decken Sie das Abzugsloch mit einer Tonscherbe oder größeren Kieseln ab. Dadurch verhindern Sie, dass sich das Abzugsloch mit Erde vollsetzen kann und dadurch einen Wasserabzug verhindert.

Als nährstoffreiche Grundlage können Sie der Erde noch ein wenig Kompost beigeben, sofern Sie welchen zur Hand haben. Falls nicht, können Sie auch zu Hornspänen greifen. Nicht zu viel, da es sich bei dem Kerbel um eine einjährige Pflanze handelt, die keine Unmengen an Nährstoffen benötigt.

Den Kerbel säen und ernten

Bereits im Frühjahr, etwa Mitte bis Ende März, können Sie die Kerbel-Samen direkt in den oder die vorbereiteten Kübel säen. Denken Sie daran, dass Sie die Samen nicht abdecken, da es sich bei Kerbel um einen sogenannten Lichtkeimer handelt. Wenn Sie ein weiteres Mal oder mehrmals Kerbel säen möchten, können Sie das noch bis in den späten August.

Bereits nach etwa zwei Monaten können Sie das erste Mal Ihren eigenen Kerbel ernten, da dieses Würzkraut recht zügig wächst. So können Sie also noch bis in den Oktober hinein ernten, sofern Sie die Aussaat zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen haben. Ernten Sie möglichst vor der Blüte. Diese können Sie verhindern, wenn Sie die Blütenstände rausschneiden, sobald sich diese bilden. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass die Blüten eine Nahrungsquelle für Insekten und Bienen darstellen. Oder Sie bereiten einen weiteren Kübel vor, der den Insekten und Bienen vorbehalten ist.

Den geernteten Kerbel sollten Sie nach Möglichkeit immer frisch verwenden. Das Suppenkraut lässt sich zwar zur Konservierung trocknen, hat dann aber nicht mehr sonderlich viel Aroma. Alternativ können Sie das Kraut einfrieren. So haben Sie immer Kerbel parat, wenn Sie es zum Kochen benötigen.

Mögliche Schädlinge, die den Kerbel befallen können

Blattläuse gehören zu den Schädlingen, die sich gerne mal auf dem Kerbel breit machen. Bevor Sie zur Chemie greifen, sollten Sie erst einmal Ruhe bewahren und die Hausmittel ausprobieren. Schließlich möchten Sie den Kerbel noch genießen.